Ein Blick in meine Impressum verrät: ich komme aus Mainz. Ich habe hier studiert und ich lebe nun seit über 15 Jahren hier (Wer nachrechnet wird feststellen, dass ich wohl während meines Studiums woanders gelebt haben muss – hab ich auch!), mein Kind hat den Meenzer Fasching quasi mit der Muttermilch aufgesogen und wurde von Kinderbetreuung bis heute karnevalistisch infiltriert. Und so besitzen wir eine wirklich ganz ansehnliche Auswahl an Kostümen!
Inhaltsverzeichnis
Was die Sache noch umfangreicher macht: Der Popstar und seine Events, auf denen er auftritt. Denn irgendwie mischen sich unter die normalen Club- und Bühnenauftritte auch jede Menge Veranstaltungen, die ein Motto haben. „White-Night“ ist dabei eher harmlos, „Heros oft he Movies“ dann kostümtechnisch schon anspruchsvoller, die „Game of Thrones-Night“ die Königsklasse. Also ja, wir besitzen einen echten Fundus an Verkleidungskram!
Früher stopfte ich immer alles in eine große Ikea-Korbtruhe, die ein unheimlicher Spaß für alle Kinderbesucher, aber ein Albtraum für mich war. Denn eine Federboa mag nur bedingt gerne unter einem Wikingerbrustschild liegen und lässt beim Rausziehen durch ein Prinzessinenkronengewirr gerne Federn. Aber das sind die rein mechanischen Probleme.
Verkleidung aufbewahren
Es gibt da noch eine ganz andere Herausforderung: Vor ein paar Wochen waren wir auf einem Event in Österreich, bei dem es auch wieder oben schon erwähnte White Night gab. Angesprochen wurde ich von einem frustrierten Partygast, der zugeben musste, dass er seine weißen Socken vergessen hätte und dass ihm sowas immer wieder passieren würde. Da hat man das perfekt weiße Outfit (in diesem Fall ein weißer Anzug + weiße Schuhe) und im Urlaubskoffer nur schwarze Socken. Sieht mittel-toll aus. Und auch ohne Socken in Lederschuhen ist suboptimal.
Das Problem kennen wir. Ich stehe als Pfau zurechtgemacht vor dem Spiegel und ärgere mich, dass ich den passenden Kopfschmuck zuhause vergessen habe. Wo waren noch die Neonhosenträger, die zur Fliege passen? Das weiße Blumenkränzchen zum White Night-Outfit? Viele Outfits und Kostüme sind bei uns perfekt aufeinander abgestimmt (oft sogar auf den Partner) und so ist es umso ärgerlicher, wenn immer wieder Sachen vergessen werden oder nicht auffindbar sind.
Die Basics
Wie bewahre ich meine Verkleidungen und Masken richtig auf, damit sie in bestem Zustand bleiben und leicht wiederzufinden sind? Hier sind einige praktische Tipps, um deine Kostüme und Masken zu organisieren und zu schützen:
1. Reinigen vor der Aufbewahrung
Bevor du deine Verkleidungen und Masken einlagerst, solltest du sicherstellen, dass sie sauber und trocken sind. Reinige sie gemäß den Anweisungen auf dem Etikett oder entferne eventuelle Flecken oder Verschmutzungen vorsichtig mit einem feuchten Tuch. Achte darauf, dass sie vollständig trocken sind, um Schimmelbildung zu vermeiden.
2. Geeignete Aufbewahrungsmöglichkeiten wählen
Wähle die Aufbewahrungsmöglichkeiten entsprechend der Art der Verkleidung und Maske aus. Kleidungsstücke wie Umhänge und Gewänder können in Kleidersäcken oder -boxen aufbewahrt werden, um sie vor Staub und Licht zu schützen. Masken sollten idealerweise in speziellen Maskenboxen oder -behältern aufbewahrt werden, um ihre Form und Farbe zu erhalten.
3. Luftdichte Behälter für Langzeitlagerung
Wenn du deine Verkleidungen und Masken für längere Zeit aufbewahren möchtest, wähle luftdichte Behälter aus, um sie vor Feuchtigkeit, Schimmel und Insektenbefall zu schützen. Füge Trockenmittelbeutel (Silikat) hinzu, um überschüssige Feuchtigkeit aufzunehmen und die Luftfeuchtigkeit im Behälter zu reduzieren.
4. Etikettierung und Organisation
Beschrifte deine Aufbewahrungsbehälter mit einem Etikett, auf dem der Inhalt und das Datum der Lagerung vermerkt sind. Dies erleichtert es dir, das gewünschte Kostüm oder die gewünschte Verkleidung schnell zu finden, ohne alle Behälter durchsuchen zu müssen. Organisiere deine Verkleidungen auch nach Typ oder Anlass, um die Suche weiter zu erleichtern.
5. Regelmäßige Inspektion und Pflege
Nimm dir regelmäßig Zeit, um deine Verkleidungen und Masken zu inspizieren und zu pflegen. Überprüfe sie auf Anzeichen von Schäden oder Verschleiß und repariere sie gegebenenfalls rechtzeitig. Luft deine Verkleidungen gelegentlich aus und reinige deine Masken sanft, um Staubablagerungen zu entfernen.
6. Sichere Lagerung vor Licht und Hitze
Vermeide direktes Sonnenlicht und extreme Hitze, indem du deine Verkleidungen und Masken an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort lagerst. Zu viel Licht und Wärme können die Farben verblassen lassen und die Materialien beschädigen.
Mein System, um bei Kostümen den Überblick zu bekommen
Und so habe ich ein System entwickelt, um unsere Verkleidungssachen aufzubewahren.
1. Verkleidung aufbewahren: Hänge es auf!
Gerade Kostüme sind aus weniger hochwertigen Stoffen gefertigt, die ganz leicht knittern. Um Bügelorgien zu vermeiden, ist es sinnvoll, sie auf Bügel zu hängen. Aufgehängt nehmen sie oft sogar weniger Platz ein als zusammen gefaltet.
2. Verkleidung aufbewahren: Kleine Accessoires in Säckchen
Kleine Kostümteile wie Schmuck oder Gürtel werden in kleine Säckchen gepackt, die direkt an den Bügel gehängt werden. Macht euch wirklich die Mühe, diese Sachen raus zu suchen – meist hat man ganz spezielle Accesoires für ein Kostüm (Bananenohrringe für das Südseekostüm).
3. Verkleidung aufbewahren: Kostümteile in Beutel
Größere Kostümelement (Kopfschmuck, Hüte, Socken, Strumpfhosen, Stulpen, Masken, Nasen etc.) oder Accessoires, die zum Kostüm gehören (Körbchen vom Rotkäppchen) werden in große Zipplock-Beutel gepackt. Die meisten dieser Beutel haben sogar ein extra Beschriftungsfeld, auf dem ihr nun den Inhalt notieren könnt. Das ist für den Zeitpunkt wichtig, wenn das Kostüm getragen wurde und alles frisch gereinigt wieder verstaut werden muss.
4. Verkleidung aufbewahren:Alles in einen Kleidersack
Nun werden alle Teile zusammen in einen Kleidersack gepackt: Der Kleiderbügel mit dem Säckchen, der Beutel und ggf. passende Schuhe, die unten im Sack liegen können. Gut verschließen und von außen beschriften.
5. Kinderkostüme aufbewahren
Für kleiner Kinderkostüme reicht es oft, sie in verschließbare Beutel zu stecken – für jedes Kostüm einen eigenen nehmen, alle Bestandteile der Verkleidung hineinpacken und gut verschließen. Verwendet am besten durchsichtige Tüten und beschriftet sie. Das ist ganz wichtig! Die Beschriftung sollte folgendes beinhalten:
- Verkleidung (Prinzessin)
- Größe (152)
- Bestandteile (Kleid, Krönchen, Pantoffeln)
Ihr findet das aufwändig? Nichts gegen einen Liebsten, der 5 Minuten vor Veranstaltungsbeginn seine Kniestrümpfe zur Lederhose sucht oder ein weinendes Kindergartenkind, das nur mit Krabbenhaarreif eine richtige Meerjungfrau ist!
Der letzte Punkt hört sich ziemlich überflüssig an, hat sich aber bewährt. Denn zum einen lassen sich so die Dinge nach dem Tragen viel einfacher verstauen und zum anderen findet man Accessoires viel einfacher, die man vielleicht für ein anderes Kostüm brauchen könnte – die grüne Drachenstrumpfhose wird vielleicht im nächsten Jahr für das Blumenkostüm gebraucht.
Die richtige Reinigung
1. Überprüfe die Waschanleitung
Bevor du mit der Reinigung deines Kostüms beginnst, solltest du immer die Waschanleitung auf dem Etikett überprüfen. Manche Kostüme können in der Maschine gewaschen werden, während andere nur chemisch gereinigt werden sollten. Die Anweisungen auf dem Etikett geben dir Aufschluss darüber, welche Reinigungsmethode am besten geeignet ist, um das Material zu schonen.
2. Handwäsche für empfindliche Kostüme
Empfindliche Materialien wie Seide, Samt oder Spitze sollten oft von Hand gewaschen werden, um Schäden zu vermeiden. Verwende ein mildes Reinigungsmittel und kaltes oder lauwarmes Wasser, um das Kostüm sanft zu reinigen. Tauche es vorsichtig ein und bewege es nicht zu stark, um Verformungen oder Verschleiß zu vermeiden.
3. Maschinenwäsche für robuste Kostüme
Robustere Materialien wie Baumwolle oder Polyester können in der Maschine gewaschen werden, sofern die Waschanleitung dies erlaubt. Verwende einen schonenden Waschgang mit kaltem oder warmem Wasser und ein mildes Waschmittel. Drehe das Kostüm vor dem Waschen auf links, um die Farben zu schützen, und wasche es mit ähnlichen Farben, um Verfärbungen zu vermeiden.
4. Trocknen mit Bedacht
Vermeide es, Kostüme im Trockner zu trocknen, da dies zu Schrumpfung, Verformung oder Beschädigung der Materialien führen kann. Stattdessen hänge das Kostüm zum Trocknen auf einem Kleiderbügel auf oder lege es flach auf ein Handtuch, um die Form zu erhalten. Lasse es an einem gut belüfteten Ort trocknen, aber vermeide direktes Sonnenlicht, um das Ausbleichen der Farben zu verhindern. Auch da hab ich schon bittere Erfahrungen gemacht, da viele Stoffe nicht lichtecht sind.
5. Fleckenentfernung und Fleckenbehandlung
Auch wenn es lästig ist: Flecken sollten so schnell wie möglich behandelt werden, um ein dauerhaftes Eindringen zu verhindern. Verwende ein mildes Fleckenentfernungsmittel oder ein sanftes Reinigungsmittel und tupfe den Fleck vorsichtig ab, ohne zu reiben. Teste das Mittel zuerst an einer kleinen, unauffälligen Stelle des Kostüms, um sicherzustellen, dass es keine Schäden verursacht. Denn leider entfärben sich billige Stoffe sehr schnell …
6. Professionelle Reinigung für besondere Kostüme
Für besonders empfindliche oder aufwendige Kostüme, die nicht maschinenwaschbar sind, kann eine professionelle Reinigung die beste Option sein. Ein Experte kann das Kostüm schonend reinigen und behandeln, um seine Qualität und Farben zu erhalten, ohne Schäden zu verursachen.
Und noch ein Tipp: Im Theater werden Kostüme oft mit Alkohol eingesprüht, wenn man sie zwischendurch nicht reinigen kann. Dann ab auf den Balkon zum Lüften!
Das Video dazu
Nun aber zu meinem Video, in dem ich euch noch mal alles anhand von Beispielen erkläre:
https://youtu.be/xkxIZpqGQwc
Comments (7)
Stephanie
Das kommt ja gerade recht. Karneval ist vorbei, wir sind um zwei Verkleidungen reicher und auch die altbewährten Tiger wollen wieder verstaut werden. Zudem möchte ich seit geraumer Zeit die "Verkleidungskiste" aussortieren. Deine Idee mit den beschrifteten Tüten probiere ich gleich mal aus. Die kommen dann ganz oben in den Kleiderschrank und a finde ich sie auch schnell wieder. Danke für den Tipp und liebe Grüße, Steffi
Sabine
Liebe Steffi, ich hatte halt jahrelang das Problem, dass bei mir alles wild durcheilende geflogen ist und teilweise auch kaputt ging - so bleibt alles einigermaßen übersichtlich und ein großer Teil auch heil ;-) LG von Sabine
Nicole Müller
Das sind wirklich tolle Tipps. Wir haben auch einen großen Kostüm-Fundus, wobei ich die wenigsten aufgehängt lagere. Ich habe eine große Kiste voll, alles ordentlich in den Verpackungen (soweit vorhanden) verstaut mit den passenden Utensilien dazu (außer Schuhe). Leider ist diese Kiste nun voll und die anderen Kostüme hängen im Keller, auf dem Dachboden und für die Kids in einer Ikea Truhe. Da muss ich auch noch mal ran gehen. Habt ihr denn da einen extra Kleiderschrank nur für Kostüme? Ich finde schon, dass sie auch hängend viel Platz wegnehmen und daran scheitert es dann bei uns.
Sabine
Hallo Nicole, die meisten Sachen haben wir tatsächlich in den kleinen Tüten und dann in Boxen verstaut - so groß ist unser Kleiderschrank leider auch nicht ...
Emmi
In dem Kostümshop, in dem ich vor einem Jahr gearbeitet habe, hatten wir eine Lagerbühne. Auf der standen die unterschiedlichen Kunststoffboxen, in denen die Kostüme untergebracht waren, die nicht ständig in der Auslage waren.
Larissa Behrmann
Dieser Blog ist interessant und die Tipps für einen Überblick haben auch sehr geholfen. Ich werde wie Sie sagen in zufunkt einfach ein Säckchen mit den Accessoires machen und an den Bügel hängen für mein Dirndl. Dann natürlich noch alle Kostüme in einen Kleiderschrank und nicht überall verteilt.
Gretl Hendricks
Interessant, dass man Kleidung, die lange eingelagert wird ehr aufhängen sollte. Das werde ich vielleicht auch mit meinem Trachtenanzug machen. Denn den nutze ich nur zum Oktoberfest.