Irgendwie muss der ganze Bastelkram ja aufbewahrt werden. Irgendwie muss das Zeug für DIY ja ordentlich verstaut werden – Stifte, Knetmasse, Bändchen, Perlen und Co. Aber wohin damit? Ich habe mich mit der großen Frage beschäftigt: Wie kann ich meine Bastelsachen aufräumen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Schritt beim Bastelsachen aufräumen: Was kann weg? Andere freuen sich darüber!
- 2. Schritt beim Bastelsachen aufräumen: Welchen Platz habe ich?
- 3. Schritt: Alles braucht einen Platz
- 4. Schritt beim Bastelsachen aufräumen: Ordnung muss einfach sein
- 5. Schritt: Einheitlichkeit erledigt die Hälfte der Arbeit
- 6. Schritt: Sachen sinnvoll aufbewahren
- 7. Schritt: Der Arbeitsplatz
Bastelsachen, DIY-Kruschel und Handarbeitszeug – mir fällt gerade nichts ein, was schwieriger zu verstauen und ordentlich zu halten ist. Bei mir ist es jedenfalls immer unglaublich chaotisch, wenn ich ein Projekt starte. Es fliegen Farbtuben, Wolle oder Papiere wild durch die Gegend. Und leider tun sie es auch dann noch, wenn es längst beendet wurde (oder schlimmer noch: unvollendet in der Ecke liegt). Also, die große Herausforderung: DIY-Chaos meets Ordnungsliebende.
Wie jeder DIYler weiß: Ein aufgeräumter Arbeitsplatz ist wichtig. Wenn alles ordentlich und organisiert ist, findet man Dinge leichter, verschwendet keine Zeit mit Wühlen und hat mehr Freiraum für Kreativität. Nichts ist frustrierender, als Stunden mit dem Suchen und Finden von Materialien zu verbringen, um dann letztendlich unmotiviert vor seiner Idee zu sitzen. Nicht sooooo toll.
1. Schritt beim Bastelsachen aufräumen: Was kann weg? Andere freuen sich darüber!
Also beginnen wir mit dem Teil, der am wenigsten Freude bereitet: mit dem Ausmisten. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es wirklich keinen Spaß macht, Farbtöpfchen zu öffnen und zu prüfen, ob sie flüssig sind (manche bekomme ich noch nicht mal mehr auf). Benötigt man die Schnipsel des wunderschönen japanischen Papiers noch? Warum trocknen Klebestifte immer ein? Müssen Dekobändchen sich zur Hälfte abrollen?
Entscheidet, was ihr behalten möchtet und was nicht.
Ausmisten ist der erste Schritt, befreit euch von allen unnötigen Dingen, so dass mehr Platz für das entsteht, was ihr wirklich braucht.
Wenn Moosgummi und Windowcolours nicht mehr genutzt, aber noch prima verwendet werden können, dann solltet ihr die Sachen entweder verkaufen, tauschen oder verschenken. Gerade Kindergärten oder auch Flüchtlingsunterkünfte freuen sich sehr über kostenloses Bastelmaterial für Kinder!
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2. Schritt beim Bastelsachen aufräumen: Welchen Platz habe ich?
Ein Glückspilz, wer einen eigenen Bastel- oder Handarbeitsraum besitzt! Wir alle haben die unterschiedlichsten Voraussetzungen, um unserem Hobby/kreativen Job nachzugehen. Mal ist es ein großes Arbeitszimmer, mal eine kleine Dachkammer oder eine Ecke im Keller. Andere haben keinen festen Platz für ihr kreatives Schaffen und tragen alles vom Esstisch ins Regal und wieder zurück. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Bedürfnisse, wenn es um das Thema Ordnung geht. Ein eigener Raum kann anders organisiert werden als Bastelmaterial, das immer weggeräumt werden muss.
Farbtöpfchen auf Bilderleiste
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Und so habe ich Ideen für euch zusammengesucht, die möglichst alle Platzangebote berücksichtigt. Klar, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ihr ein Board für Farben anbringt, wenn ihr ein eigenes Zimmer habt. Aber warum eigentlich nicht in der Küche ein Regal mit für DIY-Sachen aufhängen und dekorativ gestalten?
Farben aufräumen in portablen Boxen
3. Schritt: Alles braucht einen Platz
Jedes Handwerkszeug, jedes Bastelmaterial, vom kleinsten bis zum größten, sollte seinen eigenen Platz haben.
Denkt darüber nach, wie oft ihr bestimmte Sachen verwendet. Es macht Sinn, diejenigen, die ihr häufig benutzt in Griffnähe und leicht zugänglich aufzubewahren, während ihr alles, was ihr selten braucht, wegräumt.
Magnetleisten sind beispielsweise eine tolle Aufbewahrungsmöglichkeit. An einer Wand, an der Seite vom Tisch oder auch in einem Schrank montiert, halten sie Schere und Werkzeug direkt bereit.
Aber auch für andere Utensilien sind sie perfekt. Warum die Leisten nicht am Regal neben dem Sessel, in dem ihr handarbeitet festschrauben und das Garn immer griffbereit haben?
Ganz klassisch sind die Einlagen für Schubladen – ursprünglich für Besteck und anderen Küchenkleinkram konzipiert – sie schaffen ganz prima Ordnung in kleinteiligen Bastelsachen.
Perlen aufräumen in den klassischen Bürocontainern, die man auch rollen kann
Manchmal machte es auch Sinn etwas unkonventionell zu denken wie beispielsweise Schmuckkästchen zu nutzen, die man relativ günstig bekommen kann und die Kleinkram sortieren.
Perlchen aufbewahren – warum nicht in einem Schmuckkästchen?
Oder das Küchenutensils für Kochlöffel, in das fast auf den Millimeter genau Bändchenrollen passen.
Die Dose für Bändchen ist ursprünglich ein Küchenutensilo gewesen
4. Schritt beim Bastelsachen aufräumen: Ordnung muss einfach sein
Genau das muss Ordnung sein: einfach.
Ich besitze einen ganz wunderbaren Holzkoffer für Acrylfarben. Ein wirklicher Hingucker, den ich seit Jahren pflege – aus Angst, er könne unordentlich werden. Denn ihn einzuräumen, ist eine Kunst für sich. Also streichle ich ihn liebevoll und schone ihn. Irgendwann werden die Farben eingetrocknet sein und ich verzweifelt … Wirklich sinnvoll ist das natürlich nicht!
Aber was ist „einfaches“ Ordnungshalten? Stellt euch vor, ihr seid ein Kind und sollt eure Bilderbücher ins Regal stellen. Dort stehen aber schon welche und damit sie aufgeräumt daneben stehen, muss man die vorhandenen Bücher zur Seite schieben und die Bücher daneben quetschen. Das funktioniert nicht wirklich. Das macht kein Kind. Das Regal muss so viel Platz haben, dass es die Bilderbücher ganz leicht daneben packen kann. Ohne Aufwand, ohne Quetschen.
Also: Der Platz, wohin wir unsere DIY-Sachen verstauen wollen, muss
• ausreichend groß und
• leicht zugänglich sein
Niemand mag Kästchen öffnen und schließen, die mit einem Bändchen geschlossen werden, wenn man dort nicht gerade das Kettchen von der ersten großen Liebe zur Erinnerung aufbewahrt.
Die Malstifte meiner Tochter wurden früher in diverse Eimerchen und Boxen gestopft. Jedes Mal, wenn sie einen Stift brauchte, wurde alles umgestülpt und dann (selbstverständlich) nie wieder eingeräumt. Mittlerweile „wohnen“ ihre Stifte in einem Besteckkasten und können leicht ein und aus geräumt werden.
5. Schritt: Einheitlichkeit erledigt die Hälfte der Arbeit
Ein ganz einfacher Trick, um in Sachen ein Gefühl von Ordnung und Klarheit hinein zu bringen, die von sich aus eher durcheinander und unruhig wirken (das sind gefühlt 99% aller Bastelsachen):
Packt es in einheitliche Boxen. Nebeneinander oder gestapelt, gut beschriftet (damit man nicht immer alles aufreißen muss, wenn man was sucht), sehen Webrahmen, Aquarellfarben und Wollreste ordentlich aus!
einheitliche Kartons lassen gleich alles viel aufgeräumter wirken
Auch gleiche Gläser für Perlchen geben dem Auge Ruhe und Struktur, trotz lebhaften Inhalt. Versucht Gleiches zu gruppieren, eine Linie für unseren Blick zu finden. Dann wirkt alles viel aufgeräumter.
6. Schritt: Sachen sinnvoll aufbewahren
„Ja, klar“, denkt jetzt jeder, „wie soll man denn seine Sachen sonst auch aufbewahren?“ Ich gebe euch mal ein Beispiel: Gerade habe ich 5 Packungen Fimo entsorgt, weil sie a) zu warm und b) zu trocken (und c) manche halb offen) gelagert habe. Das Ergebnis waren fünf viereckige, harte Brocken. Also nicht sinnvoll. Besser hätten sie in einer luftdichten Box ihre Wartezeit bis zum nächsten Projekt verbracht.
Fimo immer luftdicht aufbewahren
Anleitungen und Schnittmuster kann man ganz bequem in eine Hängeregistratur gleiten lassen, statt sie im Regal zu verknittern. Und Washitape kann direkt abgerollt und genutzt werden, wenn es rotierend aufgehängt wird.
Bastelsachen im Hängeregister
Aber am allerliebsten ist mir die Idee für meine Schlagbuchstaben. Diese flogen in einem Kästchen rum, und wenn ich damit gearbeitet habe, musste ich fast alle hochheben, um den passenden Buchstaben zu finden. Es hat mich in den Wahnsinn getrieben. Eine Lösung wäre das Beschriften der Seiten gewesen, aber dann wären sie noch immer lustig durch die Gegend gepurzelt. Also musste ein material her, in das man Dinge reinstecken und von oben betrachten kann. Rausnehmen und irgendwo wieder reinstecken. Die Lösung: Knete!
Knete am Dosenboden hält die Buchstaben stabil an Ort und Stelle
7. Schritt: Der Arbeitsplatz
Einen eigenen Handwerkertisch zu haben, ist Luxus! Normalerweise sind Tische, die wie ein L, ein U oder ein T geformt sind, am effizientesten und maximieren den Arbeitsbereich. Teilt euren Arbeitsplatz nun in Bereiche ein: ein zentraler Bereich mit ausreichend Platz für aktuelle Projekte und einen Abstellbereich. Seit kreativ, um den umliegenden Platz zu optimieren und leicht zugänglich zu machen, indem ihr Regale und Halter anbringt.
Nun besitzt nicht jeder einen eigenen Arbeitstisch. Ich werkele beispielsweise an unserem Esstisch, den ich dann doch ab und an mal wieder frei räumen muss, wenn er doch tatsächlich mal zum Essen genutzt werden soll ;-). ABER: Er ist so für mich hergerichtet, dass der Aufbau der Nähmaschine oder eines Laminiergerätes ratzfatz geht. Direkt am Tischbein habe ich einen Mehrfachstecker festgebunden, der mir das Einstecken der elektrischen Geräte vereinfacht und das Kabelchaos minimiert. Viele meiner DIY-Sachen sind in einem Schrank untergebracht und so aufbewahrt, dass ich sie ganz einfach und unkompliziert mit einem Griff schnappen und aufbauen kann.
Sortierte und entwirrte Dekobänder in einer Box mit Löchern am Rand, durch die die Borten gefädelt werden. Schaut mal auf das obere Bild mit dem unordentlichen Tisch – da findet ihr die box noch unaufgeräumt. Der Karton ist übrigens uralt (was man ihm auch ansieht) – Aufbewahrungsmaterial muss nicht immer teuer sein!
Jetzt heißt es nur noch: An die Bastel-Sachen, fertig, aufräumen! Und weil danach alles ganz wunderbar geordnet und sinnvoll untergebracht ist, wird es auch zukünftig nicht mehr so schnell chaotisch werden!
Mein Traum ist ja ein eigener Raum zum Basteln und Werkeln – das wäre ganz wunderbar! Dann hätte ich einen dieser grandiosen amerikanischen Schränke, die man nur aufklappt und heraus klappt ein Tisch und dahinter ist alles ganz wunderbar in Regale einsortiert …
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Comments (5)
Yvonne | Mohntage
Sabine! Super cool! Das steht mir auch noch bevor. Kommende Woche geht's los mit dem Misten, Räumen und sortieren! Der Tipp mit der Knete ist genial! <3 Liebe Grüße, Yvonne
Sabine
Ja, das war auch wirklich richtig viel Arbeit, mal alles durch zu organisieren! LG!
Marion
Manchmal überkommt es mich auch aufzuräumen. Manche Dinge haben ihren festen Platz, da geht es ganz einfach. Aber ... Manchmal ist es auch schön aufzuräumen, denn dann kann man manches Schätzchen wiederfinden. Und dieser amerikanische Superschrank spukt ganz gewaltig in meinem Kopf herum
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Dara89
Toller Beitrag mit vielen nützlichen Ideen. Meine Schubladenschränke für Werkzeug werde ich auch so aufräumen. :)