Es sieht unordentlich aus, obwohl du aufgeräumt hast? Meine Tipps, um visuelle Unordnung (Visual Clutter) zu beseitigen

visuelle Unordnung vermeiden
Du räumst stundenlang auf, es sieht aber nicht wirklich ordentlicher aus? Der Übeltäter: Visual Clutter, visuelle Unordnung. Das liegt oft daran, dass kleine Dinge herumstehen, die ein Gefühl von Unordnung vermitteln. Obwohl es objektiv aufgeräumt ist, wirken kleine Details unruhig und stören den Gesamteindruck. Aber was genau ist diese visuelle Unordnung, visuelles Chaos? Und was kannst du dagegen tun?

Inhalt

Was ist visual Clutter?

Visuelle Unordnung ist ein Phänomen, das auftritt, wenn es einfach zu viele Elemente gibt, die unser Blick erfassen soll. Das Ergebnis? Unsere Augen haben Mühe, die wichtigsten Informationen herauszufiltern und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und dabei ist es egal, ob die Dinge ordentlich aufgeräumt sind. Wesentlich ist hierbei oft die Deko, die das visuelles Rauschen und teilweise Unruhe durch einen Overload verursacht. Zu viele Dinge, an denen unser Auge hängen bleibt, zu viele Farben und Formen. Hier kommen fünf Tipps, wie du sie in den Griff bekommst:

Aber erst mal die Wissenschaft hinter der visuellen Unordnung

Unser Gehirn ist ständig damit beschäftigt, Informationen aus unserer Umgebung zu verarbeiten. Wenn wir uns in einem Raum befinden, der mit vielen Objekten, Farben und Mustern überladen ist, wird unser Gehirn mit Reizen bombardiert. Es muss ständig filtern, sortieren und versuchen, Sinn in dem Chaos zu finden. Dieser permanente “Scan-Modus” ist ermüdend und führt zu einer erhöhten kognitiven Belastung. Selbst wenn jeder einzelne Gegenstand an seinem “richtigen” Platz steht, kann die bloße Menge oder die Inkonsistenz der visuellen Elemente ein Gefühl der Unruhe erzeugen. Dies wird als visuelles Rauschen bezeichnet. Es ist wie ein überfüllter Radiosender, bei dem man kaum noch der Musik lauschen kann, weil zu viele andere Geräusche stören. Ziel ist es, die “Frequenz” in unserem Zuhause zu klären, damit unser Blick entspannt wandern kann und sich auf das Wesentliche konzentriert. Dies trägt maßgeblich zu einem Gefühl von Ruhe und Ausgeglichenheit bei.

Finde den Übeltäter, die visuelle Unordnung

1. Tipp: Mache mit dem Handy ein Bild von dem Raum, schau dir das Bild an und tue so, als ob du diesen Raum noch nie gesehen hättest. Du wirst schnell sehen, wo sich unruhige oder vollgepackte Stellen befinden.

Freie Flächen gegen visuelle Unordnung

2. Tipp: Schaffe Ruhe im Raum, indem möglichst viele freie Flächen schaffst. Auch auf dem Boden. Kleine Tischchen, Hocker oder kleine Regale sind für das Auge unglaublich unruhig. Als nächstes kümmerst du dich um die höheren Oberflächen: Auf dem Esstisch muss beispielsweise nicht immer Deko stehen – hab keine Angst vor Leere! Je freier die Oberflächen, desto angenehmer sind sie anzusehen. Überladene Flächen wirken unaufgeräumt, selbst wenn die Einzelteile schön sind. Besonders in der Küche ist es wichtig, Arbeitsflächen so leer wie möglich zu halten und nicht täglich benötigte Geräte zu verstauen.

Meine Empfehlung: Räume erst einmal alles (wirklich alles!) an Oberflächen frei und stelle dann ganz vereinzelt ein paar Stücke wieder drauf.

Die Macht leerer Flächen wird oft unterschätzt. Sie geben dem Auge Ruhepunkte und lassen den Raum größer und luftiger wirken. Stell dir einen Gallery-Space vor – die Kunstwerke wirken erst durch den umgebenden Weißraum. Gleiches gilt für dein Zuhause. Eine leere Tischplatte signalisiert Ordnung und lädt zur Nutzung ein, während eine mit Dekorationen und Papieren überfüllte Oberfläche eher abschreckend wirkt. Achte nicht nur auf Tische und Regale, sondern auch auf den Boden. Jeder Gegenstand auf dem Boden, der dort nicht dauerhaft hingehört (wie ein fester Teppich oder ein großes Möbelstück), erzeugt Unruhe. Das gilt besonders für Schuhe, Taschen oder Spielzeug, die einfach liegengelassen werden. Die “Alles-weg-und-nur-weniges-zurück”-Methode ist ein radikaler, aber effektiver Weg, um zu erkennen, wie viel du wirklich brauchst und wie viel visuelle Ruhe du in deinen Raum bringen kannst. Es zwingt dich dazu, bewusste Entscheidungen über jeden einzelnen Gegenstand zu treffen.

Farben

3. Tipp: Wähle dezente Farbtöne für die Einrichtung und Wände, die Ruhe schaffen. Nimmst du ähnliche Farben, ergibt das Ganze eine gewisse Einheitlichkeit. Farben können lebendig wirken, aber zu viele Farben können Unruhe bringen. Ein durchdachtes Farbkonzept mit 3-5 Farben, hauptsächlich neutralen Tönen, schafft Einheitlichkeit und Ordnung. Ein bis zwei Highlight-Farben können als Akzente dienen.

Die Farbpsychologie spielt eine große Rolle in unserem Wohlbefinden und der Wahrnehmung unseres Zuhauses. Helle, neutrale Farben wie Weiß, Beige, Hellgrau oder sanfte Pastelltöne wirken beruhigend und vergrößern den Raum optisch. Sie schaffen eine ruhige Leinwand, auf der deine Möbel und ausgewählten Deko-Objekte besser zur Geltung kommen. Ein wilder Mix aus vielen leuchtenden Farben kann hingegen schnell überfordernd wirken und das Gefühl von Unordnung verstärken, selbst wenn die Gegenstände an sich geordnet sind. Wenn du Farbe liebst, setze sie gezielt ein: Eine Akzentwand in einer kräftigen Farbe, einige Kissen oder ein Kunstwerk können einen Raum beleben, ohne ihn zu überladen. Denke an die Regel: Weniger ist mehr. Schränke dich auf eine Hauptfarbpalette ein und wähle wenige Kontrastfarben als Blickfänger. Dies schafft eine visuelle Harmonie, die das Auge entspannt und ein Gefühl von Kohärenz vermittelt.

Verstauen und Verstecken

4. Tipp: Nutze Kisten, Boxen und Körbe, um Dinge zu organisieren. Nach dem Ausmisten können diese dazu beitragen, Ordnung zu bewahren und visuelle Unordnung zu vermeiden. Am Eingang können Kisten für Geldbörsen und Schlüssel genutzt werden, während ein Korb im Wohnzimmer Decken und Kissen ordentlich verstaut. Vor allem technische Geräten sind mit ihren wirren Kabeln oft tricky. Probiere Folgendes: ein offenes Regal unter den Fernseher mit großen Körbe, in welche die Kabel sortiert werden. Hier kannst du zusätzlich alles reinpacken, was du im Alltag immer mal wieder brauchst, was aber draußen unordentlich aussieht. Eine Alternative ist ein Sofatisch mit Klappe, in den du ebenfalls Sachen verstauen kannst.

Verstauen ist nicht gleich Verstecken, sondern eine intelligente Strategie, um das Auge zu beruhigen. Geschlossene Aufbewahrungslösungen sind wahre Wunderwaffen gegen visuelle Unordnung. Regale mit Türen, Kommoden mit Schubladen oder Truhen bieten die Möglichkeit, Kleinkram, Papiere, Spielzeug oder andere Dinge, die nicht ständig sichtbar sein müssen, außer Sichtweite zu bringen. Bei Körben und Boxen ist es wichtig, dass sie zum Gesamtstil des Raumes passen und idealerweise in Farbe und Material aufeinander abgestimmt sind. Dadurch entsteht ein einheitliches Bild. Für technische Geräte gibt es spezielle Kabelboxen oder Kabelkanäle, die das wilde Durcheinander der Kabel bändigen. Auch der Router oder die Steckdosenleiste können in einer schönen Box verschwinden. Denke immer daran: Jeder Gegenstand, der nicht in Gebrauch ist und keinen dekorativen Zweck erfüllt, sollte einen festen Platz haben, an dem er verstaut werden kann. Dies reduziert die Reizüberflutung und schafft ein Gefühl von Sauberkeit, selbst wenn der Stauraum im Inneren nicht perfekt geordnet ist.

Tausche Alltagsgegenstände gegen neutrale Versionen

5. Tipp: Benutze gleichfarbige und einheitliche Gegenstände: Für Seife besorgst du dir einen Seifenspender in der gleichen Farbe, wie die Boxen zum Verstauen der Kosmetikprodukte. Und: Entferne die Etiketten an einzelnen Produkten, um ein einheitlicheres Bild und weniger Ablenkung durch Marken oder bunte Etiketten zu bekommen. Das Gesamtbild der Wohnung wirkt ruhiger und für das Auge entspannter.

Dieser Tipp mag kleinlich erscheinen, hat aber eine enorme Wirkung auf das Gesamtbild eines Raumes. Denke an die Küche: Bunte Verpackungen von Nudeln, Cerealien oder Gewürzen können einen Schrank oder eine Arbeitsplatte sehr unruhig wirken lassen. Das Umfüllen in einheitliche Behälter aus Glas, Keramik oder Holz schafft sofort visuelle Ruhe. Gleiches gilt für das Badezimmer: Statt unzähliger bunter Shampooflaschen auf der Dusche können einheitliche Spender für Shampoo, Duschgel und Conditioner ein Spa-ähnliches Gefühl erzeugen. Auch im Bereich der Reinigungsmittel kann das Umfüllen in neutrale Flaschen oder das Entfernen von Etiketten viel bewirken. Es geht darum, die unzähligen visuellen Informationen, die uns Marken und Produktverpackungen täglich senden, zu reduzieren. Indem du dich für eine einheitliche Ästhetik entscheidest, schaffst du eine ruhigere und harmonischere Umgebung, die deinen Augen und deinem Geist zugutekommt.

Pflanzen als Visual Clutter?

Pflanzen sind nicht nur schöne Dekoobjekte, sondern können auch gezielt eingesetzt werden, um visuelle Unordnung zu reduzieren und ein Gefühl von Ruhe und Natürlichkeit in einen Raum zu bringen. Ihr Grün wirkt beruhigend auf das Auge und sie können geschickt leere Flächen füllen, ohne sie zu überladen. Große, einzelne Pflanzen in schlichten Töpfen können als Fokuspunkt dienen und den Blick auf sich ziehen, anstatt ihn über viele kleine Gegenstände schweifen zu lassen. Eine kleine Pflanzengruppe auf einem Regal kann ebenfalls harmonisch wirken, solange die Töpfe einheitlich sind und die Pflanzen zueinander passen. Achte darauf, nicht zu viele Pflanzen auf einmal zu platzieren und wähle pflegeleichte Arten, die zu deinem Lebensstil passen. Pflanzen bringen Lebendigkeit und organische Formen in den Raum, was einen angenehmen Kontrast zu geraden Linien und technologischen Geräten bildet.

Die Reduzierung von visueller Unordnung geht oft Hand in Hand mit einem minimalistischeren Lebensstil. Es bedeutet nicht, auf alles zu verzichten, sondern bewusst zu entscheiden, welche Dinge einen Mehrwert in deinem Leben haben. Minimalismus ist eine Philosophie, die sich auf das Wesentliche konzentriert und Überfluss vermeidet. Dies schließt nicht nur materielle Dinge ein, sondern auch Verpflichtungen und digitale Überladung. Wenn du dich auf diesen Weg begibst, wirst du feststellen, dass weniger Besitz oft zu mehr Freiheit führt. Du verbringst weniger Zeit mit Putzen und Organisieren, hast mehr Geld zur Verfügung, weil du bewusster konsumierst, und dein Geist ist weniger gestresst.

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Über Sabine
Ordnung war schon immer eine Leidenschaft von mir. Eine ordentliche Wohnung ruft tiefe Entspannung und Freude bei mir hervor! Leider, leider bin ich eine faule Socke, die zwar sortierte Wäsche liebt, aber eigentlich lieber ein Buch lesen würde. Also machte ich mir Gedanken zu folgender Frage: „Wie kann ich eine maximal ordentliche Wohnung mit minimalem Einsatz bekommen?“ Und das ist nun meine Mission! Viel Ordnung mit wenig Aufwand!
 

Hier findest du alle Beiträge von Sabine.

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