So klammheimlich habe ich im letzten Jahr ein Buch geschrieben – eine echte Hauruckaktion mit viel Schweiß und Tränen 😉 Herausgekommen ist ein Buch zum Thema sinnvolles Einkaufen. Ein Buch dazu? Wofür soll das denn gut sein?! Ich kann ja mal spoilern: es geht nicht nur um das Thema unverpackt Einkaufen, sondern darum, wie man seine Küche und das Einkaufen wirklich sinnvoll optimieren kann. Das spart nicht nur Zeit und schont die Umwelt, sondern spart richtig Geld! Und ab dem Punkt wird es nämlich interessant, weil gerade der Einkauf im Bioladen zu Unrecht als sehr viel teurer dargestellt wird.
Aber es geht beim unverpackt Einkaufen nicht nur um Unverpacktläden, sondern um den ganz normalen 0815-Einkauf im Supermarkt und wie man hier sinnvoll Lebensmittel mit nach Hause nehmen kann.
Kauflust versus sinnvoll einpacken
Ich erinnere mich gut an die Zeit, in der ich mit vollem Einkaufswagen aus dem Discounter kam. Ich schätze mal, dass die Hälfte meiner Besorgungen aus reiner „Kauflust“ heraus in dem Wagen landete und nicht, weil wir es brauchten. Wie lang der Einkauf vorhielt? Leider nie so lange, wie die Menge eigentlich gefühlt hätte reichen sollen. Denn bereits nach nur ein paar Tagen war die erste Hälfte des Einkaufs verspeist.
Bewusst einkaufen, Abfall reduzieren, sinnvoll aufbewahren und dabei noch Geld sparen
Die zweite verschwand in den Tiefen der Schubladen und des Kühlschrankes, wo ich sie vergaß und irgendwann entsorgte. Das Problem: Oft passten die gekauften Lebensmittel nicht zu unseren Plänen (ich hatte nicht auf dem Schirm, an welchen Tagen die Familie tatsächlich zu Hause bekocht werden musste). Oder ich kaufte Dinge, die ich im Endeffekt nicht gut kombinieren konnte oder auf Vorrat Sachen, die wir nur selten verbrauchten – weil sie gerade so günstig waren. Das war nicht nur eine Geldverschwendung, sondern auch eine Vergeudung von wertvollen Lebensmitteln. Ein einfacher Essenplan und ein Einkaufszettel hätte wahrscheinlich schon das Schlimmste verhindert. Von den Verpackungsmassen will ich gar nicht erst anfangen …
Unverpackt einkaufen mit der orangefarbene Plastik-Brotdose
Vor einem Jahr wage ich mich dann zum ersten Mal in einen Unverpackt-Laden. Ich muss zugeben, dass ich Respekt davor hatte und ich war mir sicher, dass man mir sofort ansehen würde, dass dies Neuland für mich war. Zwar nutzte ich eigene Einkaufstaschen und Obstnetze im Supermarkt – aber mehr auch nicht. Und so stand ich mit einer alten Brotdose und zwei ausgespülten Gurkengläsern im Laden und war erst einmal hilflos. Bestimmt würde ich mit der orangefarbenen Brotdose derVerkehrswacht von der Einschulung meiner Tochter (die schon 11 Jahre zurück liegt) ausgelacht werden und mich in meiner Hilflosigkeit bestimmt falsch verhalten.
Ich kann euch eines verraten: Es war toll! Ich wurde vom Personal quasi an die Hand genommen und sehr kompetent und locker in das Prinzip des unverpackten Einkaufens eingeführt. Die Gurkengläser waren perfekt und die orangefarbene, alte Brotdose löste große Begeisterung aus, da sie von der Verkäuferin wohl in ihrer Kindheit ebenfalls geliebt wurde. Ihr Credo: Egal, ob alte Plastikbehälter, schnöde Marmeladengläser oder Schuhsäcke – ecycelt Vorhandenes, bevor ihr neue Behälter anschafft. Denn darum geht es ja: um das Schonen von Ressourcen, das Wertschätzen von Dingen und das Re- oder Upcyceln.
Von UFOs und Test-Bastlern
Als ich mich an das Schreiben des Buchs machte, war mir sofort klar, dass ein Thema immer und überall im Vordergrund stehen muss: Einfachheit. Jede Idee, jedes DIY sollte so leicht wie möglich von euch nachgemacht werden können. Denn nur dann setzt ihr sie auch um. Als berufstätige Mutter weiß ich, wie knapp Zeit bemessen ist und wie schnell auch noch so schöne Projekte als UFO (Unfinished Objects) enden.
Vielleicht kann ich euch ja mit meinem Buch inspirieren und ein bisschen motivieren, die Scheu vor dem unverpackten Einkaufen nehmen. Mir hat das Thema jedenfalls super viel Spaß gemacht und ich habe ein paar wirkliche Lieblings-DIYs entwickelt, die richtig Freude machen!
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