Clea Shearer und Joanna Teplin kennt Ihr vielleicht durch ihren Instagram-Account. Auf @thehomeedit vermitteln die beiden Ordnungsexpertinnen den nächsten Level im Aufräumen von Kleiderschränken, Schuhregalen und Speisekammern. Nicht nur, dass alles einen sinnvollen Platz bekommt – es sieht auch noch wunderschön aus. Denn alle zu sortierenden Dinge werden, wenn möglich, nach den Farben des Regenbogens organisiert. Und das sieht immer unglaublich schön aus!
In den letzten Jahren haben die beiden aber nicht nur digital für schöne Bilder gesorgt, auch ihre Bücher sind eine wirkliche Augenweide! Vorgestellt hatte ich euch schon eines hier: The Home Edit: A Guide to Organizing and Realizing Your House Goals. Das Buch gibt es seit meiner ersten Vorstellungen jetzt auch auf Deutsch:
Happy at Home: Raum für Raum zum perfekt organisierten Zuhause – Das Erfolgskonzept von »The Home Edit«*Buch Nummer 2?
Es dauerte nicht lange und Buch Nummer zwei erschien – dachte ich zumindest. Denn das Cover und auch der Titel waren ganz anders als das erste Buch. Also kaufte ich es in unserem Urlaub in den USA, um zuhause festzustellen, dass der Inhalt identisch mit dem ersten Buch ist. Sehr verwirrend.
The Home Edit: Conquering the clutter with style: A Netflix Original Series*The Home Edit Life
Aber es gibt noch ein weiteres Buch:
The Home Edit Life: The Complete Guide to Organizing Absolutely Everything at Work, at Home and On the Go, A Netflix Original SeriesIn The Home Edit Life zeigen die beiden, wie Sie das Chaos in Bezug auf absolut alles eindämmen können: die Arbeit, Reisen, Kinder, Haustiere und mehr. Ihr Credo: Man muss nicht wie ein Minimalist leben, um sich glücklich und ruhig zu fühlen. Ihnen geht es darum, lediglich ein für uns geeignetes System einzurichten, einen eigenen Organisationsstil zu finden und diesen an unsere Gewohnheiten anzupassen.
Was noch viel verwirrender war: Es gibt wohl jede Menge Trittbrettfahrer. Wenn Ihr bei amazon “The Home Edit” eingebt, dann erscheinen jede Menge Bücher mit diesem Titel – viele Print on Demand-Ausgaben und ebooks von Menschen, die auf den Aufräumzug aufspringen möchten und den Namen nutzen. Ich bin da auch volle Kanne reingeschlittert und habe ein solches Buch bestellt, dass sich als trauriges Heftchen ohne jeglichen Mehrwert herausstellte.
Wer nicht lesen will, kann schauen
Genug von den Büchern! Mitten im Aufräumfieber des ersten Lockdowns erschien auf Netflix die Serie “Get organized with the Home Edit“. Ich bin im siebten Ordnungshimmel! Produziert wird sie von Reese Witherspoon, die in der ersten Folge direkt ihre Film-Erinnerungen von den beiden sortieren lässt – darunter auch ihr rosa Kostüm und dem Hundetäschchen aus „Natürlich Blond“.
Die Show ist so aufgebaut, dass in jeder Folge ein Promi-Projekt in Angriff genommen wird und ein Haushalt von ganz normalen Menschen mit ganz normalem Chaos. Diese Mischung macht die Serie anschauenswert, da wir – sind wir doch ehrlich – nicht die selben Ordnungsprobleme wie Khloé Kardashian haben. Sie lässt sich ihre Garage organisieren, um einen Parkplatz für die vielen Spielzeugautos ihrer kleinen Tochter zu bekommen. Oder das Chaos im Kleiderschrank von Eva Longorias zweijährigem Sohn. Aber so kann man über die unzähligen Designerschühchen eines Zweijährigen staunen und danach bei der Küchenorganisation einer fünfköpfigen Familie zuschauen.
Nichts wird groß verabschiedet, sondern einfach hübsch gemacht
Wem Marie Kondo zu übertrieben war oder deren Radikalität im Entsorgen zu stark, dem wird THE HOME EDIT gefallen. Denn hier wird nur das Nötigste ausgemistet (oja, auch hier funktioniert die Magie nicht nur durch hübsche Boxen) und Minimalismus nicht als Allheilmittel gepredigt. Im Gegenteil: Bei Clearer und Teplin darf man seinen Kram einfach behalten, sie zeigen nur, wie man ihn ordentlich und ästhetisch in Szene setzt. Denn wer seine Kleidung erst einmal farblich nach dem Regenbogen geordnet hat, der wird bestimmt ordentlich bleiben 😉
Der ästhetischen Anreiz
Wer jetzt die Augen verdreht und Regenbögen und Einhörner belächelt, dem sei folgendes Experiment ans Herz gelegt: Sortiert etwas nach den Farben des Regenbogens: Von Rot über Orange, Gelb, Grün bis zu Blau und Violett. Egal was ihr wählt, Stifte, Shirts, Bücher – ihr werdet ganz schnell feststellen, dass Regenbögen glücklich machen. Sie geben mehreren (auch unterschiedlichen) Objekten eine Struktur und ein freundliches Aussehen. Stellt euch einen Bonbonladen vor. In jedem Glas ist eine andere Süßigkeit. Das ist an sich schon spannend, aber wenn sie nun nach Farben sortiert werden, kommt noch eine ästhetische Struktur hinzu, die die meisten Menschen unbewusst lieben.
Aber egal, ob man die aufgekratzt-amerikanische Art der beiden „The Home Edit“-Ladys als Motivation für mehr Ordnung im Haushalt mag. Oder vielleicht ein Anhänger der Marie Kondo-Methode ist (auch Sie mistet ja auf Netflix aus und einen Bericht gibt es von mir hier): Spaß macht die Serie auf jeden Fall! Für mich war sie viel zu schnell durch gebingt.
*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.