Oh, hallo, wie die Zeit vergeht! Im Juni war ich auf dem Barcamp von Barbara von increase creativity im Höfchen von Sabine. Und was ich am Anfang als „mal schauen, ob ich das mag“ gebucht hatte, erwies sich als wirklicher Glücksgriff! Nicht nur, dass die Location toll und ich ein paar tolle Anregungen bekam, ich wurde auch ins kalte Wasser geworfen. Hätte ich im Vorfeld gewusst, dass ich ein Session halten soll, hätte ich mich mal dezent verrückt gemacht. So hatte ich noch nicht mal Zeit zu protestieren und stand plötzlich mit Lisa von mein feenstaub vor lauter lieben Kolleginnen und sprach über Ordnung und Organisation beim Bloggen.
Unser gemeinsamer Vortrag
Zusammen haben wir einen kleinen Vortrag zum Thema „Ordnung beim Bloggen“ gehalten. Das kam ziemlich gut an, und mich erreichten eine Reihe von Mails, in denen ich gebeten wurde, ob man das nicht alles noch mal aufschreiben könne. Also beschlossen Lisa und ich, das für euch zu tun. Ja, und jetzt ist es schon September – wusch, wohin sind die letzten Wochen?!
Da die Session absolut ungeplant war, gibt es dazu natürlich keine Notizen und mein aufgeregtes Hirn hat auch ein paar Kleinigkeiten verschluckt. Also, nicht böse sein, wenn jetzt nicht alles 1 zu 1 wiederholt wird!
Das Tolle: Lisa hat ihren Part, den etwas (ich nenne ihn jetzt mal so) technischeren Bereich (z.B. wie sie welche Tools benutzt) auch noch mal zusammengefasst. Zusammen ist das eine richtig tolle Anleitung, wie ihr mehr Struktur in euren Blog und eure Arbeit daran bringen könnt.
Genug vorneweg, jetzt geht es ans Eingemachte!
Ordnung und Organisation beim Bloggen: Das Problem
So viele Ideen, so tolle geplante Blogbeiträge und dann endet es doch darin, dass wochenweise gar nichts gebloggt wird oder alles auf einmal. Dass man sich überfordert fühlt und irgendwann nur noch Chaos herrscht. SEO? Schon lang nicht mehr gemacht! Die monatliche Mitmach-Blogparade? Wieder verpasst! Wie gehe ich damit um, wenn ich mal länger krank bin oder mein „normaler“ Job mich über Gebühr fordert?
Ich zeige euch in diesem Beitrag, wie ihr mit ein paar Tricks, Ordnung in eure Blogplanung bekommt und auch in stressigen Zeiten euren Blog befüllen könnt.
Als erstes: Der Redaktionsplan
Mit einem Redaktionsplan hast du deine Inhalte immer direkt im Blick und das ist das A und O bei der Organisation beim Bloggen! Du weißt, welche Artikel anstehen und kannst sie perfekt aufeinander abstimmen. Und: du stellst sicher, dass du deinen LeserInnen einen interessanten und ausgewogenen Themenmix zur Verfügung stellst. Das klingt erst mal aufwändiger als es ist. Nehmt einen ganz klassischen Kalender oder ein digitales System – ganz egal, wie ihr euch einen Überblick verschafft. Ich habe ganz oldschool eine Papiervariante. Dort werden erst einmal alle festen Termine für das gesamte Jahr im Redaktionsplan eingetragen. Dazu gehören Feiertage wie Ostern, aber auch saisonale Termine wie Fasching, Valentinstag, Sommerferien, Messen etc. Somit habe ich schon mal einen groben Überblick, was wann veröffentlicht werden kann oder muss.
Ordnung und Organisation beim Bloggen: Das Gerüst erstellen
Ich plane etwa 3 Monate im Voraus. Das ist für mich der perfekte Zeitraum, um einen guten Überblick zu bekommen und auch zu behalten. Weniger war für mich nie sinnvoll, da ich teilweise Kooperationen sehr langfristig einplane.
Schaue ich nun in den Kalender, dann stelle ich fest, dass durch die festen Termine schon einiges fest steht und ich ein gutes Gerüst habe.
In den Plan trage ich nun alle wiederkehrenden Artikel ein: wöchentliche oder monatliche Blogparaden, an denen ich teilnehme. Regelmäßige Artikel, wie beispielsweise meine Reihe „Ordnungsliebe zum Wochenende“. Oder sogar saisonal feststehende Artikel wie z.B. gute Wünsche zu Weihnachten, Neujahr oder Ostern oder Bloggeburtstagsbeiträge.
Artikel sinnvoll verteilen
3Nun kommt es darauf an, wie oft ihr in der Woche veröffentlichen möchtet. Wenn Ihr die Leser bei der Stange haltet möchtet, dann würde ich einmal in der Woche einen Blogpost veröffentlichen. Bei mir sind es außerhalb der Ferienzeit meistens zwei. Das sind dann vier, bzw. 8 Artikel im Monat. Einen davon mache ich zu meinem Hauptartikel, ich nenne ihn mal den „Hero“ – meinen Monatshelden. Das ist ein Artikel, in den ich viel Zeit investiere, für den ich viel recherchiere und der meinen LeserInnen einen ganz besonderen Mehrwert bietet. Vielleicht drehe ich sogar ein Video dazu. So ein Artikel ist beispielsweise „Wohin mit gebrauchten Büchern?“ oder „Kleiderschrank ausmisten“ . Den platziere ich in meinem Redaktionsplan an einer Stelle, an der er A) sehr gut gelesen wird (bei mir ist das am Wochenende) und B) wo ich in der Woche schon einen kleinen Artikel habe, der nicht aufwändig ist. Denn 2x großer Aufwand in einer Woche macht keinen Sinn.
Das Ergebnis: Ein solider Redaktionsplan, der zeitlich optimal geplant ist!
Die restlichen Artikel gruppiere ich dann fröhlich drum rum. Markiert euch auch unbedingt euren Urlaub im Kalender! In der Zeit veröffentliche ich vorgeplante Artikel oder überarbeitet ältere Beiträge. Das ist wirklich Zeitersparnis und gleichzeitig mag Google, wenn wir unsere Artikel verbessern. Also win – win. Dazu unten noch ein bisschen mehr …
Synergien schaffen – mehr in kürzerer Zeit
Wenn ich jedes Mal die Kamera aufbaue, Stativ und Licht hinstelle, wenn ich ein kleines Bild für Instagram mache, dann bin ich ganz schön beschäftigt. Genauso ist es bei Blogbeiträgen.
1. Fotografieren bündeln
Wenn ihr im ersten Schritt eine Redaktionsplanung gemacht habt, dann wisst ihr schon im Voraus, welche Blogbeiträge kommen und – Überraschung! – welche Bilder benötigt werden! Also sucht euch einen Tag, an dem ihr das Fotografieren und den damit verbundenen Aufwand bündeln könnt.
2. Texte in einem Schwung schreiben
Manchmal braucht es ein wenig Zeit, bis man im Schreib-Flow ist. So plane ich z.B. die 2-3 wöchentlichen Posts für meine Blogs an einem Tag zu schreiben – wenn sie nicht superduper aufwändig sind (s.o.). Denn ist man erst mal am Schreiben, dann flutscht es bei mir eigentlich immer ganz gut. Und man muss sich nicht immer von neuem aufraffen und motivieren.
Ordnung und Organisation beim Bloggen: Thematische Synergien schaffen
Ich habe vor kurzem zum Thema Büro putzen recherchiert. Das hat ziemlich lange gedauert und ich kam vom Hölzchen zum Stöckchen, bzw. vom Schreibtisch zum Monitor bis zum schmutzigen Handy. Ihr versteht?
1. Serien und Fortsetzungen ausdenken
Also sucht euch ein Thema aus, das immer gleich aufgebaut ist und ihr Schritt für Schritt immer identisch abhaken könnt. Das war bei mir lange Zeit der Post „Ordnungsliebe zum Wochenende“ mit kleinen Tricks und Hacks. Ohne Bilder oder Schnickschnack. Da kann man locker einen ganzen Monat mit wöchentlichen Beiträgen an einem Nachmittag runter schreiben, da man eine gewisse Routine, die effektiv und deutlich schneller ist, entwickelt.
Die Serie
Oder ihr nehmt eine klassische Serie mit mehreren Teilen: Brotbacken in 5 Schritten. 1. Woche: Alles zum Thema Vorteig ansetzen. 2. Woche: Teig richtig kneten usw. So kann man den Rechercheaufwand gut in wertvolle Einzelteile umwandeln. Das wäre dann ein klassischer Fortsetzungs-Artikel. Es ist clever, sehr langen Artikel aufzuteilen. Aber achtet darauf, dass jeder Teil für sich noch interessant bleibt und es nicht danach aussieht, als ob man PageViews sammeln möchte.
2. Thematisch ähnliche Posts schreiben
Dieser Tipp ist quasi eine Zusammenfassung der beiden vorherigen 😉 – Wer sich erstmal in ein Thema reingedacht hat, dem fällt es leichter, richtig viel Schreiboutput zu bekommen! Warum ich es noch mal erwähne? Ich zeige euch jetzt mein super geheimes Blogplanungsbuch. Es ist eine Mischung aus Planungstool und Inspiration. Ich klebe dort Bilder hinein, die mir gefallen und thematisch inspirieren – das ist wohl eine kleine Eigenart von mir, da ich sehr visuell arbeite.
Das Buch ist dann eingeteilt in meine großen Blogthemen (Ordnung in den verschiedenen Räumen, Putzen, Waschen etc.) und ich schreibe alle meine Ideen zu den Themen dann auf die entsprechende Seite. Alles, was mir so in den Kopf kommt.
Und wenn ich dann einen Monat mit einem Thema planen – zum Beispiel Kinderzimmer aufräumen – dann „bastel“ ich mir aus all den Inspirationen die Themen zusammen. Das geht dann wirklich, wirklich schnell und ich habe ohne große Recherche 5 bis 10 Themen parat.
Ich trage dann im nächsten Schritt in den Redaktionsplan folgende Punkte zu den einzelnen Artikeln ein:
- Titel
- Kategorie
- Veröffentlichungsdatum
- Bildmaterial – was benötige ich?
- Keywords
- Social-Media-Kanäle
Das ist vielleicht etwas oldschool – Lisa hat da mit Trello eine digitale Herangehensweise.
Ordnung und Organisation beim Bloggen: Wenn es mal richtig schnell gehen muss
Es gibt ja durchaus Phasen im Jahr, da hat man keine Zeit. Oder auch mal keine Lust. Und dann ist es natürlich praktisch, wenn man aus der Trickkiste etwas hervor zaubern kann. Ich habe drei Tipps, wie man erheblich Zeit sparen kann:
1. Pressemeldungen nutzen. Große Firmen (z.B. Ikea) haben einen Presseservice, mit dem sie kostenlose Presseinfos zur Verfügung stellen. Die sind oft spannend und man hat gleich das passende Bildmaterial dazu. Oder ihr nutzt ein kostenloses Presseportal, in dem ihr oft sehr viele interessante Tipps für eure LeserInnen finden könnt. Und zack, habt ihr einen fertigen Beitrag. Macht das jedoch nicht zu oft, da eure LeserInnen ja wegen eures einzigartigen Contents auf euren Blog kommen.
2. Fotos kaufen. Keine Zeit für ein aufwändiges Shooting? Fotolia und Co. Stellen für ein paar Euro das passende Bild zur Verfügung. Aber Achtung! Verzettelt euch nicht bei der Bildersuche, da sonst die Zeitersparnis gleich wieder futsch ist!
3. Ältere Beiträge aufarbeiten. Google mag es, die Leser mögen es – schaut doch mal, welche älteren Artikel ihr mit neuen Infos, Bildern oder Ergänzungen neu machen könnt.
Persönliche Rituale und visuelle Hilfen
Es ist nichts Neues: Wenn man Dinge regelmäßig macht, dann fallen sie uns leichter. Rituale sind eine wirkliche Entlastung für das Gehirn und machen vieles so viel leichter. Abends immer Zähneputzen? Check! Morgens erst mal einen Kaffee trinken? Check! Freitags immer Pinterest aktualisieren? Check!
Sucht euch für die verschiedenen Aufgaben beim Bloggen feste Zeiten. Bei mir wirkt das wirklich Wunder! Montags ist bei mir immer Social Media-Tag, Mittwochs schreibe ich wie wild.
Und da ich ja, wie schon erwähnt, sehr visuell bin, habe ich mir an das Bulletjournal-System angelehnt ein Abhaksystem geschaffen. Ich habe zu jedem Artikel 3 bis 5 Kästchen, die ich nach Erledigung einfärbe:
- Text
- Bild
- Video
- Podcast
- Social Media
Man kann das natürlich noch feiner aufteilen in z.B. Instagram/Facebook/Pinterest etc. – das bleibt ganz euch überlassen!
Hier ist noch mal der Link zu Lisas Beitrag – zusammen mit ihren Tipps habt ihr die perfekte Zusammenfassung für mehr Ordnung!
Comments (3)
Pingback: Link-Liebe im September 2018 | fraeulein-nebel.org
Anne
Erstmal: ich liebe deine Handschrift! Hab grad dreimal hingeguckt, ob das wirklich von Hand geschrieben ist oder doch am Rechner erstellt... Wahnsinn. :) So ähnlich plane ich meine Artikel auch - seit rund einem Jahr bin ich zu einer schnöden Excel-Liste übergegangen, wo ich die Themen für jeden Monat notiere, zusammen mit dem jeweiligen Tag und einem Häkchen, ob sie fertig sind. Eigentlich bin ich ja auch eher ein Papierliebhaber, aber wenn ich beim Planen dreimal die Reihenfolge umstelle und jede Menge durchstreiche und herumkritzele, sodass es total chaotisch aussieht, dann verliere ich die Lust. :D Was ich irgendwie mal besser machen musst, ist die Planung für Pinterest-Gruppenboards. Aktuell habe ich eine große Exceltabelle mit den Namen aller Boards und Gruppenboards als Spalten und den Artikeln als Zeilen. In Blau markiere ich mir die Zellen, wo ein Artikel thematisch passend in ein Board gepinnt werden sollte, und in Grün hake ich quasi ab, wenn ich ihn gepinnt habe. Zumindest in der Theorie. Praktisch habe ich das Nachhalten in Excel ein paar Mal vergessen und jetzt weiß ich schon nicht mehr sicher, welchen Artikel ich schon wo gepinnt habe... viele Gruppenboards haben ja die Regel, dass ein Pin nicht mehrfach auftauchen darf, aber so genau kann ich das jetzt teilweise echt nicht mehr sagen. Eek. Wie machst du das denn? Liebe Grüße Anne
Nadine von stempelboom
Danke für die Tipps! Da sind einige Sachen dabei die ich gut umsetzen kann - werde ich mal ausprobieren :) Eine Frage zu: "Ältere Beiträge aufarbeiten. [...] schaut doch mal, welche älteren Artikel ihr mit neuen Infos, Bildern oder Ergänzungen neu machen könnt." Nimmt man hierfür einen bereits bestehenden Artikel, passt ihn an und ändert einfach das Datum aufs aktuelle, oder nimmt man den vom Netz und veröffentlicht ihn komplett neu? Oder den alten einfach anpassen, das Datum aber lassen?