Ich liebe das Nähen – es ist eine der wenigen kreativen Dinge, die mich wirklich entspannen können und bei denen ich mich auch nur mäßig selbst unter Druck setze. Das ist die positive Seite. Die weniger schöne ist, dass es dann bei uns im Wohnzimmer wie s… ähm, also sehr unordentlich aussieht. Nähsachen aufräumen ist nicht gerade mein Hobby. Der Popstar hat sein Büro/Ministudio, das Kind sein Kinderzimmer und ich, ja ich, bin Bastel-, Schreib- und Nähnomade und suche mir immer dort ein Plätzchen, wo ich gerade nicht störe.
Inhaltsverzeichnis
- Nähsachen aufräumen ist eine Herausforderung für jeden Ordnungsfanatiker!
- Wir skypen!
- Problemzonen definieren
- Erst mal ausmisten
- Arbeitsplatz sinnvoll und dauerhaft vorbereiten
- Alles Transportbereit machen
- Wer kein Nähzimmer oder festen Platz hat, muss seine Sachen schnell und leicht transportieren und aufbauen können!
- Mein All-In-One-Koffer zum Nähsachen aufräumen
- Alles braucht einen Platz beim Nähsachen aufräumen:
- Jedes Handwerkszeug, jedes Garnröllchen, sollte seinen eigenen Platz haben.
- Stoffaufbewahrung
- Schnittmuster beim Nähsachen aufräumen
- Der fiese Kleinkram beim Nähsachen aufräumen
- Magnete sind toll!
- Spulenliebe beim Nähsachen aufräumen
Ich denke mal, dass es vielen so geht. Kein eigenes Näh- oder Bastelzimmer. Aber gerade Nähen ist im Gegensatz zu anderen DIY-Varianten eine ziemlich materialaufwändige Angelegenheit: Nähmaschine, Overlock, Garne, Stoffe, Nadeln, Zubehör und Dekokram können einen Raum innerhalb von Minuten ins Chaos stürzen. Dann steht noch ein Bügelbrett rum, auf dem Boden liegen die Schnittmusterteile und in der Waschmaschine rotieren Stoffe, die vorgewaschen werden müssen.
Nähsachen aufräumen ist eine Herausforderung für jeden Ordnungsfanatiker!
Nun bin ich ja nur so eine kleine Hobby-Näherin und habe mein eigenes Ordnungssystem entwickelt. Vor aber gar nicht so langer Zeit habe ich mich mit der lieben Selmin von Tweed and Greet unterhalten, die unglaublich aktiv bei den Nähbloggern unterwegs ist und mich immer wieder durch ihre (blauen) Kreationen begeistert. Und siehe da: Ich bin nicht allein mit dem Aufräum-Problem! Im Gegensatz zu mir hat sie ein ganz wunderbares Nähzimmer. Schwups, war die Idee geboren: Wir räumen gemeinsam auf!
Wir skypen!
Der erste Schritt war ein total lustiges Skypetelefonat, ein virtuelles Kaffeetrinken, in dem wir uns erst mal gegenseitig unsere „Nähwelt“ gezeigt haben – sie machte mit mir einen virtuellen Rundgang durch ihr Nähzimmer, ich öffnete meinen großen Schrank.
Und dann ging es los beim Nähsachen aufräumen: Wie verstaust du deine Stoffe? Was machst du mit Schnittmustern? Wo hast du dein größtes Ordnungsproblem – wenn man erst mal anfängt, dann findet man gemeinsam jede Menge unordentliche Ecken – und die zeigt man ja nicht unbedingt immer gerne her. Also hielten wir unsere Laptops in unordentliche Schubladen und kruschelige Eckchen und zwischendurch machte ich so einen Ausflug in Selmins Küche zum Kaffeetrinken. Wer uns zugesehen hätte, hätte uns für bekloppt gehalten!
Problemzonen definieren
Ja, darin sind wir Frauen ganz große Klasse – im Finden von Problemzonen. Aber um genau das ging es hier: Was ist das eigentlich Schwierige am Nähsachen aufräumen? Was macht die größten Problem. Ganz schnell waren folgende Unordnungsherde definiert:
- unordentliche Stoffaufbewahrung
- Durcheinander bei Schnittmustern
- Aufbewahrung von Zubehör
- Kleinkram, der immer rumfliegt
- Handwerkzeug, das nicht greifbar ist
- Verstauen und Transportieren der Nähsachen
Aufgeteilt haben wir das Thema zusätzlich noch unter uns: Selmin räumt ihr Nähzimmer mit euch auf und ich zeige die Variante, wenn man kein eigenes Zimmer zur Verfügung hat und immer alles neu aufbauen muss. Unten seht ihr übrigens meinen Schrank, in dem alles Wichtige drin ist: Steuerunterlagen, Blogideen und meine Nähmaschine + Zubehör.
Erst mal ausmisten
Ganz ehrlich: Manchmal denke ich mir, dass ihr mich irgendwann schlagt, wenn ich euch noch mal den Tipp “ausmisten” gebe. Aber leider, leider ist das immer der Anfang, um Struktur in Dinge zu bekommen – das Wegwerfen oder Weggeben von Sachen, die man nicht mehr benötigt. Also beginnen wir dann doch mit dem Teil, der am wenigsten Freude bereitet.
Entscheidet, was ihr behalten möchtet und was nicht. Ich habe vor kurzem jede Menge Stoff entsorgt, den ich nicht mehr haben wollte. Ich mochte die Farbe nicht mehr oder es war ein Kinderstoff, den ich so nie wieder für meine Tochter vernähen werde … Es entstand ein ganz ordentlicher Haufen, den ich in ein nahe gelegenes Flüchtlingsheim brachte. In Mainz gibt es da eine tolle Liste, welches Heim gerade was benötigt. Und diese hatte gerade einen Nähkreis eingerichtet.
Arbeitsplatz sinnvoll und dauerhaft vorbereiten
Wir armen Nähnormaden besitzen keinen eigenen Arbeitstisch.
Ich nähe an unserem Esstisch, den ich natürlich immer wieder frei räumen muss. ABER: Er ist so für mich hergerichtet, dass der Aufbau der Nähmaschine ganz schnell geht. Direkt am Tischbein habe ich einen Mehrfachstecker festgebunden, der mir das Einstecken der elektrischen Geräte vereinfacht und das Kabelchaos minimiert. So stolpere ich nicht permanent über Kabel (und der Rest der Familie auch nicht) und ich muss nicht jedes Mal von vorne anfangen und die Verlängerungsschnur etc. suche. Zeit und Nerven aller gespart!
Alles Transportbereit machen
Früher dauerte es immer ewig, bis ich meine Nähsachen aufgebaut hatte und das Wegräumen habe ich natürlich auch dementsprechend vor mir hergeschoben. Erst schleppte ich die Nähmaschine aus der Abstellkammer herbei. Dann suchte ich den Stoff unter dem Bett hervor (da lagert er zugegbenerweise immer noch). Es folgte Kästen und Täschchen mit Nadeln, Faden, Schnittmustertaschen etc. Vier verschieden Boxen standen dann rum und blockierten den Weg.
Wer kein Nähzimmer oder festen Platz hat, muss seine Sachen schnell und leicht transportieren und aufbauen können!
Im Grunde mache ich genau drei Handgriffe: Es gibt die wunderbare Lösung mit Rollwagen, auf denen oben die Nähmaschine gestellt wird und in den unten liegenden Fächern das Nähzubehör. Leider haben wir dafür keinen Platz. Meine Nähmaschine “lebt” in meinem Schrank – und mit ihr alle Utensilien und Schnittmuster. Nur der Stoff ist in großen Boxen unter dem Beck versteckt, da er volumenmäßig niemals in den Schrank gepasst hätte. Warum der Schrank? Nun, er steht in unmittelbarer Nähe zum Tisch, so dass alles einigermaßen griffbereit ist.
- Nähmaschine herausholen
- Schnittmuster aussuchen
- Koffer mit Zubehör schnappen
Mein All-In-One-Koffer zum Nähsachen aufräumen
Dieses wunderbare, formschöne *räusper Köfferchen stammt aus dem Baumarkt und sollte wohl ursprünglich Schrauben und Nägel beheimaten. Ich habe das Innenleben ein bisschen geändert und viele Abteilungen herausgebrochen. So passt es perfekt zu meinen Bedürfnissen. Vorgestellt hatte ich ihn am Anfang meiner Bloggerkarriere schon einmal HIER und seitdem bin ich jedes Mal glücklich darüber! Denn der Koffer bietet nicht nur optimale Übersichtlichkeit, sondern ist auch nur klasse zu transportieren.
Solche Heimwerker-Sortier-Boxen gibt es übrigens in allen möglichen Größen und Varianten.
Alles braucht einen Platz beim Nähsachen aufräumen:
Jedes Handwerkszeug, jedes Garnröllchen, sollte seinen eigenen Platz haben.
Ja, das ist wirklich wichtig! Es macht keinen Sinn, die Spulen in irgendeine Lücke fallen zu lassen oder die Maschinennadeln auf diversen Nadelkissen unterzubringen. Erst einmal muss Gleiches zu Gleichem! Alle Nähgaren zusammen, alle Gummibänder, alles Spulen etc. Dann sucht ihr euch einen passenden Aufbewahrungsort, der ausreichend groß ist. “Ausreichend groß” sind hier die Zauberworte, denn es wird ganz schnell passieren: Zu den 46 bunten Garnrollen, die alle perfekt in eine Schublade passen, wird Nummer 47, 48 und 49 kommen. Und das tolle Mintgrün auch noch. Wirklich ärgerlich ist dann, wenn euer System dann ganz schnell an seine Grenzen kommt und wieder aus Platzmangel unordentlich wird.
Und da kommen wir auch schon zum Thema
Stoffaufbewahrung
Sorgt auch hier immer für Luft! Denn Stoff wächst nach 😉
Er lässt sich prima in Schubladen oder in Boxen unterbringen, die hier den zusätzlichen Vorteil haben, dass sie transportabel sind. Faltet den Stoff und stellt ihn hochkant auf – so habt ihr immer den perfekten Überblick!
Schnittmuster beim Nähsachen aufräumen
Meine Schnittmuster bewahre ich in Hängeregistern auf.
Das hat 3 Vorteile:
- Leicht ablegen, leicht rausholen! Bei Ordnern braucht man unglaubliche Disziplin, damit alles abgeheftet ist, bei Stehsammlern verliert man leicht den Überblick
- Viel Platz – Ordner und Stehsammler sind schnell voll
- noch mehr Platz – für Schnittmuster aus Folie etc, die nur schwer abzuheften sind
Beschriftet sind sie ganz simpel – mit einer Kategorie wie Hosen, Röcke, Kleider …
Man kann da bestimmt noch mehr ins Detail gehen, aber bei meinen Nähprojekten bin ich für diese vereinfachte Kategorisierung sehr dankbar, da ich nicht groß überlegen muss, ob das Kleid jetzt ein Retroschnitt war oder aus der Burda stammt oder welche Einteilung man auch sonst wählt.
Der fiese Kleinkram beim Nähsachen aufräumen
Ja, und dann sind da natürlich noch die diversen Kleinteile, die das Chaos meist perfekt machen … Was mich immer in den Wahnsinn getrieben hat, waren Stoffreste. Meine Schwester hebt jeden Fitzel auf, bei mir muss eine Mindestgröße von 15 x 15 cm vorhanden sein, damit es weiter „mitspielen“ darf. Meistens sind sie aber nicht schön rechteckig, sondern bogenförmig-mit-schmalen-Ausläufern-und-Schlabberenden. Diese Teile lege ich einigermaßen ordentlich zusammen und packe sie in transparente Tüten, die dann wiederum mit in die Stoffbox einziehen. So vermeide ich das fiese Auseinanderfallen und Entwickeln.
Magnete sind toll!
Ich habe eine Magnetleiste für meine Scheren, meine Stecknadeln fallen fast automatisch auf das magnetische Nadelkissen und an der Nähmaschine habe ich ein Klebe-Magnetband angebracht, das einzelne verschollene Nadeln festhält. Das Band ist super praktisch, aber auch nur für wirklich leichte Sachen geeignet!
Spulenliebe beim Nähsachen aufräumen
Eine wirklich enge Verbindung haben meine Spulen mit dem Nähgarn durch praktische Klammern – ich suche noch nach dem richtigen Begriff. Die Kunststoffteile werden durch beide Teile durchgeschoben und sorgen damit für eine dauerhafte Liason und weniger Sucharbeit für mich. Auf dem Bild seht ihr unterschiedlich große Garnrollen und die praktischen Kümmern mit den Spulen:
Selmins Beitrag findet ihr übrigens HIER. Sie zeigt euch ihr Nähzimmer und die Lösungen, die sie dafür gefunden hat. Ganz besonders mag ich ihre Nähgarnaufbewahrung mit der Schraubenplatte! 🙂
Soooo, und nun habe ich mal geschaut, was man alles wo bekommt:
- Magnetschale: PRYMLOVE MAGNETNADELKISSEN*
- Handmaß: prymlove Hand für Nähen*
- Magnetband: Magnetbandabroller
- Spulenhalter: Bobbin Buddies Spulenhalter*
- Boxen für Stoff: Ikea (s. unten)
- Box für Hängeregister: Ikea (s. unten)
- Box für Kleinteile:(ähnliche) Werkzeugkasten Kleinteilemagazin*, Schubladenschrank Werkzeugkoffer*, Sortimentskasten mit 4 Organizern*
- Kabelhalter: Magic Kabelbinder*
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- 5
- 225 g/qm
- Schiene mit einschiebbaren Hängehaken für einen störungsfreien Transport
- Push-Down Reiter für einen störungsfreien Transport aber trotzdem lesbarer Beschriftung
- Mit Fröschen aus patentiertem, extrem reißfestem Material
- Marke: Unbekannt
- Unbekannt IKEA Servierwagen RÅSKOG Küchenwagen Teewagen Barwagen Badezimmerwagen aus Stahl - mit leichtgängigen Rollen - Maße: 35x45x78 cm - Weiss
- Farbe: Weiß
- BROTHER A50 Kompiuterizuota siuvimo mašina
Lust auf noch mehr Bastel-Ideen, die Ordnung schaffen? Dann schaut mal in meinem Buch:
*Die enthaltenen Links sind Amazon-Partnerlinks – Eine ganz wunderbare Sache: Ihr bekommt den direkten Link, wo es das Buch oder das Produkt zu kaufen gibt und für mich gibt es einen kleinen Obolus. Das Produkt ist ausgewählt von mir und entspricht zu 100% meinen Vorlieben!
Comments (12)
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Selmin
Juhuu geschafft meine Liebe!! Danke für die tolle Motivation und Deine Geduld mit meinen Babyschritten:-) War schön mit Dir!! Liebste Grüße, Selmin
Natalie H.
Vielen Dank für deinen inspirierenden Post. Ich habe leider auch kein eigenes Nähzimmer, und deponiere deshalb auch meine ganzen Näh- und Bastelutensielien in diversen Schränken, Taschen und Boxen. Daher bin ich für deine Tipps echt dankbar (nicht das ich völlig unorganisiert wäre ) aber es ist dennoch hilfreich zu sehen wie andere mit dem Chaos klar kommen. Vor allem die Idee mit der umfunktionierten Toolkitkiste finde ich super und will sie unbedingt umsetzten. Was mir auch total gut gefällt ist die Ikea-Register-Lösung für die Schnittmuster. Allerdings weiß ich noch nicht genau wie ich die genau realisieren kann da Platz hier wirklich Mangelware ist . Viele Grüße Natalie
pedilu
Liebe Sabine, ich bin über Selmin hier herüber gekommen und finde deine Tipps super! Als Nähnomadin mache ich einiges mittlerweile ähnlich wie du. Ohne festen Nähplatz kommt man ohne ein einigermaßen funktionierendes System schließlich nicht aus. ☺️ Liebe Grüße, Petra
Miriam
Meine Schnittmuster wohnen in den Zeigebuchtaschen (diese transparenten Hüllen mit Lochrand für den Ordner). Vorne drin immer ein Bild (meistens die technische Zeichnung aus der Burda-Download-Beschreibung) inkl. ein kleiner Stoffrest des gemachten Kleidungsstückes, das hilft der Erinnerung auf die Sprünge, was bereits damit gemacht wurde. Hinten dran das zusammengefaltete Schnittmuster. Die ganze Sache kommt dann in den Ordner.
Gabriele Schulze
Hallo Sabine, auch ich habe keinen festen Platz zum Nähen. Ich habe aber noch ein bzw. zwei weitere Probleme, denn ich bastel viel mit meinen Enkelkindern und stricke/ häkel viel - also kommt bei mir zu den Stoffen noch Wolle mit Zubehör und Bastelmaterial dazu. Ich habe für mich immer noch kein gutes System gefunden. Aber Deine und Selmin`s Vorschläge motivieren mich, noch mal alles neu in Angriff zu nehmen. Ganz lieben Gruß Gaby
Sara
Hall Sabine Super Tipps! Die Klammern mit denen du das nähgarn und die Spulen zusammengemacht hast, interessieren mich sehr! Woher hast du die? Liebe Grüsse Sara
Bettina
Hallo, die Bobbin Buddies hab ich auch. Ich mache immer noch ein einfaches breites Haargummi um die Spule, dann rollt sich der Faden nicht in der Kiste ab.
Simone
Danke für den tollen Beitrag Leider funktioniert der Link zu der Vorstellung des all-in-one Koffers nicht mehr. Wo finde ich den? Danke, liebe Grüße Simone
Romaine
Hallo Sabine, kannst du mir sagen woher du die schlichten weissen Hängemappen hast?
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