Spätestens seit der Covid-Krise sind alle im Ausmistwahn und räumen auf, was das Zeug hält. Ich finde das toll, denn ein bisschen Überblick und Leichtigkeit tut uns zur Zeit allen gut. Aber vor kurzem hatte ich ein echtes Aha-Erlebnis: Ich war bei einer Freundin, die mir ganz stolz zeigte, dass sie endlich, endlich die Küche ausgemistet hätte. Erst habe ich ihr ganz begeistert gratuliert, als sie mir aber den Inhalt der Schränke zeigte, wurde ich stutzig. Sie waren zwar alle irgendwie aufgeräumt, aber richtig vollgestopft. Die Gewürze standen stramm im Regal, aber schon von weitem war zu erkennen, dass ein paar davon schon bessere Zeiten gesehen hatten. Also: Wie die Küche richtig ausmisten?
Inhaltsverzeichnis
Das war eine wirklich doofe Situation, weil ich ja eigentlich ihren Erfolg mit ihr feiern wollte, ich aber gleichzeitig etwas ratlos war. Glücklicherweise löste sie diese etwas unangenehme Situation auf, indem sie mir erklärte, dass sie nur abgelaufene Lebensmittel entsorgt hätte, aber bei dem Rest beim Küche ausmisten etwas ratlos gewesen wäre. Sie hätte einfach keine Idee gehabt, was sie denn nun eigentlich ausmisten sollte.
Ich bin betriebsblind
Und da wurde mir klar, dass ich echt betriebsblind geworden bin. Ich weiß sofort, was ich aussortieren muss und was bleiben darf – anderen fällt das nicht ganz so leicht. Für den Kleiderschrank gibt es unendliche viele Anleitungen, aber für den Rest des Hauses? Wenig. Deswegen habe ich beschlossen, eine kleine Reihe aufzumachen, in der ich euch erzähle, was ihr ruhigen Gewissens in den verschiedenen Bereichen des Haushaltes weggeben könnt, ohne dass ihr es großartig vermissen werdet. Ich hatte schon mal einen Beitrag für das Bad verfasst, in dem ich euch 40 Dinge aufliste, die ihr wegwerfen könnt. Und heute folgt dann die Küche!
Die Küche ausmisten-Liste
Also los geht´s beim Küche ausmisten:
- doppelte Utensilien – Dosenöffner, Flaschenverschlüsse, Eisportionierer. Behalten wird nur das beste Exemplar
- Plastikbesteck – für das Picknick oder im Büro kann man genauso gut sein normales Besteck mitnehmen.
- Pappteller – wenn es für den Kindergeburtstag robustes Geschirr sein soll, dann kann man mittlerweile preiswerte Melaninteller bekommen, die man mehrfach verwenden kann.
- Strohhalme – dazu muss ich wohl nichts mehr sagen
- alte Geschirrtücher, Schürzen und Topfhandschuhe mit fiesen Flecken oder Brandlöchern
- Mikrowelle – es gibt nur wenige Haushalte, die wirklich eine benötigen.
- Spezialtöpfe: Spargeltöpfe, Wok usw. Für die meisten Dinge kann man stinknormale Töpfe oder eine Pfanne verwenden.
- überflüssige Töpfe und Pfannen
- Zerkratzte Pfannen – die können gesundheitsschädlich sein
- unbenutzte Küchenmaschinen
Die nächsten 10 Sachen …
- Prospekte von Lieferdiensten – bestellt wird ja sowieso mittlerweile meistens per App.
- Päckchen mit Ketchup oder Sojasoße
- Töpfe und Tupperdosen ohne passende Deckel, mit Verfärbungen oder verzogene, auf die kein Deckel mehr passt
- zerkratzte Kuchenformen – sie können wie die Pfannen gesundheitsbedenklich sein
- Angeschlagenes Geschirr
- Überflüssige Tassen/Becher – wie viele benötigt man tatsächlich
- alte Holzkochlöffel – die schon weich oder verkniestet sind
- (Zu) spezielle Gläser
- überflüssiges Geschirr
- Zuviel Besteck – wie viel braucht man im Haushalt, wie viele Gäste wird man maximal haben?
Nummer 30 bis 40
- Spezialkochutensilien: Gemüsespiralisierer, Avocadoschneider, Eierköpfer …
- Backutensilien – doppelte, alten oder unbenutzten Backbleche, Kuchenformen, Muffinformen usw.
- Kochbücher – manche verwendet man einfach nicht mehr oder hat sie noch nie gemocht. Bei Büchern, bei denen man nur ein oder zwei Rezepte verwendet, kann man es kopieren und in einer Rezeptbox oder einem Ordner aufbewahren. Oder man reißt die gewünschten Seiten einfach heraus …
- Gewürze – alte oder nie verwendete
- abgelaufene Lebensmittel
- Reste, die älter als fünf Tage sind: Nur wenige Lebensmittel halten länger als ein paar Tage. Warum also im Kühlschrank aufbewahren?
- Tiefkühlsachen – abgelaufene oder gefriergebrannte Gegenstände wegwerfen.
- Tiefgefrorenes – Tüten oder Dosen, bei denen man sich wirklich nicht mehr erinnern kann, was es ist: weg damit!
- Überflüssige Putzmittel – lieber auf Multifunktionsreiniger umsteigen
… und die letzten 10 Dinge, die du aus deiner Küche verbannen solltest
- alte Spülschwämme
- alte Spülbürsten
- abgelaufenen Vitaminpräparate
- Süßigkeiten, die niemand essen mag
- alter Tee
- lange nicht genutzter Kaffee – nach 3 Monaten verliert Kaffee an Aroma!
- verklumpter Zucker
- Eingemachtes, das niemand essen mag
- Holzstäbchen vom Takeaway
- Dekostreusel und Lebensmittelfarbe, die schon lange angebrochen sind
- Dinge, die einfach nicht in die Küche gehören!
Was fehlt?
Ich habe noch eine Anmerkung zu den Wegwerfartikeln wie Strohhalmen etc.: nutzt sie bei der nächsten Party, braucht sie auf. Sie einfach nur zu entsorgen, macht natürlich auch keinen großen Sinn.
Und? fallen euch auch noch Sachen ein beim Küche ausmisten?
Nimm mich mit auf Pinterest:
Ziemlich anmaßend, deine Anmerkungen zu den Spezialtöpfen und der Mikrowelle. Wie willst du bitte beurteilen, ob man das benötigt oder nicht?
Normalerweise finde ich deine Berichte hilfreich, dieser ärgert mich gerade richtig.
LG Andrea
Deine Einstellung zur Mikrowelle erstaunt mich gerade sehr – ich kenne niemanden, der seine Mikrowelle nicht mehrmals die Woche benutzt.
Das kommt wahrscheinlich darauf an, in welchen Kreisen du dich bewegst. Wer versucht, sich gesünder zu ernähren, lässt meist lieber die Finger davon.
Liebe Ordnungsliebenden,
fühlt euch doch bitte nicht immer gleich so persönlich angegriffen. =)
Sabine teilt hier mit uns ihre Erfahrungen und ich denke, sie wollte uns einfach nur wieder mal ins Bewusstsein rufen, darüber nachzudenken, ob wir die Dinge wirklich nutzen. Wenn ja, dann ist es doch gut.
Ich persönlich habe schon seit vier Jahren keine Mikrowelle mehr. Früher hatte ich das alte Gerät meiner Eltern und als dieses kaputt ging, war ich schon drauf und dran mir eine Neue zu kaufen. Bis ich mal kurz darüber nachgedacht habe, was ich damit so mache. Tatsächlich habe ich sie jahrelang nur für Popkorn verwendet. xD
Ich habe mich dann also gegen eine Mikrowelle entschieden und bisher habe ich diese Entscheidung auch nie bereut. Popcorn gibt’s jetzt eben im Kino 😉
Liebe Grüße und bleibt gesund! Nadin
Also auch ich finde diesen Artikel mehr als merkwürdig. Einerseits verleitet er uninformierte Menschen dazu, viel zu schnell Dinge auszusortieren, die noch brauchbar (warum soll ich ungenutzte Strohhalme wegwerfen? Dann wurden sie ja gerade erst völlig umsonst hergestellt. Man könnte auch einfach darauf hinweisen keine neuen mehr anzuschaffen) oder noch genießbar (z.B. Ketchuppäckchen) sind. Das ist doch absurd, dass hier angepriesen wird, Lebensmittel (!) zu entsorgen.
Andererseits sollte man sich mal genauer mit Melamingeschirr befassen, bevor man es als Alternative propagiert. Nur kurz: Es ist höchst umstritten und sehr wahrscheinlich gesundheitsschädlich.
Mir fällt noch mehr ein, was ich seltsam bzw. nicht durchdacht an diesem Beitrag finde, finde es aber zu mühsam, alles aufzuschreiben..
Also auch ich finde den Artikel mehr als seltsam.. Ganz besonders stören mich drei Dinge:
– Warum wird hier propagiert, noch brauchbare Gegenstände, wie z.B. Strohhalme zu entsorgen? Gerade dann wurden sie ja völlig umsonst hergestellt. Ein Hinweis darauf sich keine neuen mehr anzuschaffen hätte es auch getan
– Warum soll man noch genießbare Lebensmittel (!) entsorgen? ich beziehe mich dabei auf die erwähnten Ketchuppäckchen, auch wenn sie evtl. mühsam aufzubrauchen sind, finde ich es absolut unverständlich Menschen zum Wegwerfen noch genießbarer Lebensmittel anzustiften
– Melamingeschirr als Alternative für Kinder anzupreisen ist keine gute Idee – einfach mal kurz googeln. Melamin ist höchst umstritten und sehr wahrscheinlich gesundheitsschädlich (mal abgesehen von der Herstellung). Es gibt deutlich bessere Alternativen, wenn es denn überhaupt eine zum herkömmlichen Geschirr sein muss. Und auch da wurde wieder angeregt, noch brauchbare Pappteller einfach zu entsorgen – genau so entsteht unnötig Müll! Dinge kaufen und sie umbenutzt wieder entsorgen.
Wie gesagt, sehr seltsamer Artikel – vor allem, da hier sonst eher so getan wird, nachhaltige Aspekte im Fokus zu haben…
Ich persönlich denke das sich grade wenn man allein ist und nach der Arbeit nicht noch Töpfe und Pfannen dreckig machen möchte es einfach schnell in die Microwelle packt. Und Energietechnisch auch günstiger als den Herd an zu schmeißen der auf Starkstrom läuft.
Mein Güte, hier wird aber wirklich alles auf die Goldwaage gelegt, es sind doch Tipps, nicht mehr und nicht weniger. Die Leute die ihre Mikrowelle nutzen ist doch prima, ihr sollt sie ja nicht wegschmeissen. Genauso gilt das für Lebensmittel die noch gut sind. Nur wenn da seit 10 Jahren Strohhälme liegen die keiner mehr nutzt, können sie doch weg, man kann sie ja auch verschenken.
Ich bin auch auf dem Weg zum Minimalisten, aber bei mir heißt es nicht immer , ausmisten, sondern aufbrauchen….ich finde es doof, zb Strohhalme oder Plastik Teller quasi weg zu schmeißen, sondern ich brauche die Dinge auf und schau eben, das ich keine unnützen Dinge mehr kaufe….
Liebe Grüße aus Peine
Liebe Sabine,
danke für diesen herrlichen Artikel, in dem ich mich bzw. wir unsere Küche doch arg wiedergefunden haben. Viele Sachen können auch bei uns den Weg nach draussen finden. Bei den Strohhälmen dachte ich auch sofort, dass es doch blöd wäre, sie unbenutzt zu entsorgen. Man holt halt eben keine neuen mehr (und bekommt die auch nicht mehr). Aber am Ende schreibst du es ja selbst. Über die abgelaufenen Vitaminbrausetabletten bin ich auch gestolpert. Mittlerweile haben wir auch viel zu viele Sushi-Stäbchen. Aber auch hier wäre es zu schade, sei wegzuschmeißen. Ein Ansatz wäre, selbst Sushi zu machen oder asiatisch zu kochen. Das schon ggf. auch den Geldbeutel. 😉
Viele Grüße
Inge