Warum ich eigentlich Bücher schreibe? Nun das Finanzielle ist bestimmt kein großer Anreiz, denn jeder, der die Margen im Buchhandel kennt, muss ein bisschen weinen ;-). Nein, ich schreibe so gerne Bücher, weil ich euch so gerne an meinen Ideen oder neuem Wissen teilhaben lassen möchte! Und dieses mal geht es um “natürlich sauber”, also um das Putzen mit natürlichen Reinigungsmitteln.
Manchmal wäre ich gerne Mode-Blogger
Und so ist es ganz besonders bei diesem Buch “Mein Haushalt natürlich sauber”. Aber ich erzähle euch die Geschichte von diesem Buch ganz von vorne: Als Modeblogger bekommt man gerne die neuesten Modetrends zugeschickt, als Beautyblogger, Mascara und Conceiler und als Ordnungsblogger? Drei Mal dürft ihr raten! Alles zum Thema Putzen! Putzlappen, Eimer, Reiniger … Irgendwann stand ich vor meinem Putzschrank und war frustriert – Nichts passte mehr rein. Er war randvoll mit Sprühflaschen, Spezialreinigern – einem riesigen Sammelsurium, das mich komplett überforderte. Ich wollte doch einfach nur putzen und mich nicht damit auseinandersetzen, ob ich lieber Schaum oder haftendes Gel, Express-Glanz oder seidenmattes Finish haben möchte. Sauber sollte es werden. Punkt.
Habe ich einen OP?
Ich kaufe schon lange bewusst ein, vermeide Plastik und Verpackungsmüll, aber in dem Putzschrank sah es aus wie in einem Chemielabor. Denn neben meinen regulären Haushaltsreinigern fand ich auch Putzmittel, die ursprünglich für die Industrie oder besondere Hygieneansprüche (z.B. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen) entwickelt wurden. Ich hätte einen OP steriliesieren können oder ein Bahnhofstoilette zum Restaurant umstylen. Jede Menge überflüssige Chemie! Ich wollte doch meinen Haushalt und die Umwelt wirklich nicht mit chemischen Produkten belasten, die oft nicht nur ungesund, sondern auch umweltschädlich sind! Haltete mal eure Nase an die diversen Reiniger und ihr werdet ganz schnell feststellen, wie scharf viele von ihenen sind!
Also her mit einem Plan, der meine Reinigungsgewohnheiten auf den Kopf stellen wird!
Wo fängt man am besten an?
Meinen „Kick“ bekam ich, als ich für einen Fernsehbeitrag zum Thema „Kalk entfernen“ recherchierte. Ich bekomme noch immer Mails von Zuschauern dazu, und das gab letztendlich auch den Ausschlag für dieses Buch: Haushalt – natürlich sauber: Reinigungsmittel ganz einfach selbst gemacht. *
Meine „Einstiegs-Mittel“ waren Backpulver und Essigessenz, mit denen man im Haushalt schon ziemlich weit kommt und die man überall empfohlen bekommt. Googelt mal und ihr werdet sogar auf den Seiten, die nur Klicks sammeln Artikel dazu finden: “Wow, so toll kann Essig dein Leben verändern!” oder “Schau dir an, was Backpulver mit einem Backblech machen kann!”
Yeah! Das ist ja schon mal ein Anfang! Aber eigentlich wollte ich ja all meine Putzmittel mit „Aktivschaum“ und „Power-Lösungskräften“ ersetzen.
Ist das denn hygienisch? Macht das alles richtig sauber? Natürlich sauber?
Wer mich kennt, weiß dass ich ein bisschen hypochondrisch veranlagt bin. Niest jemand neben mir, dann kratzt es mir fünf Minuten später im Hals. Ich wasche mir die Hände oft und gerne und der Küchenmülleimer kennt Hygienesprühflaschen und antibakterielle Reiniger. „Nun, ja“, wird sich der ein oder andere denken, „man kann es auch übertreiben!“ Stimmt.
Aber es ist mir wichtig und ich wollte von Anfang an wissen: „Machen natürliche Reiniger denn genauso sauber wie herkömmliche aus dem Drogeriemarkt? Wird meine Küchenablage denn auch hygienisch sauber?“ Tja, so bin ich! Kommt vielleicht aus meiner Zeit in der Apotheke …
Um es dem Buch vorweg zu nehmen: Ja! Alles wird hygiensich sauber! Und das liegt an einer wichtigen Zutat: ätherisches Öl. Desinfektion mit ätherischen Ölen? Kann das funktionieren? Wer bisher munter Desinfektionsmittel verwendet hat, wird an dieser Stelle vielleicht ein bisschen misstrauisch.Aber sie wirken antibakteriell, antiviral oder antiseptisch – genau das, was wir bei dem einen oder anderen Putzmittel gerne haben. Es gibt zahlreiche Studien, die das belegen, und viele Krankenhäuser nutzen sie mittlerweile im Kampf gegen resistente Keime (MRSA). Auffallend ist, dass fast aller Kulturkreise ätherische Öle schon seit Jahrtausenden in der Geburtshilfe, bei Zahnproblemen, der Behandlung von Krankheiten, in der Kosmetik und in der Desinfektion von Räumen einsetzen. Mich interessierten jedoch moderne medizinische Studien, von denen es mittlerweile zahlreiche gibt. Und ich habe wirklich viele davon gelesen! Ich wollte euch nicht irgendeinen Käse präsentieren! Diese Studien belegen die weitreichende keimtötende, antibakterielle, antivirale, antiseptische und entzündungshemmende Wirkung. Ätherische Öle können Pilze sowie Pilzsporen abtöten.
Aber warum nun Putzmittel selbermachen?
- Selbst gemachte Reinigungsmittel sind gesünder
- Selbermachen spart
- Gut für die Umwelt
In selbst gemachten Putzmitteln ist nur das drin, was man selbst hineingetan hat – keine giftigen Substanzen, keine überflüssigen chemischen Stoffe, aber auch keine Duftstoffe, die man nicht verträgt. Bei der Produktion eigener Reiniger kann man genau bestimmen, was einem guttut und beispielsweise Allergene vermeiden.
Zusätzlich spart man ganz erheblich! Besonders im Bioladen bezahlen wir sehr viel mehr als für unsere selbst gefertigten Putz- und Waschmitteln. Wenn ihr erst einmal die Basiskomponenten (Soda, Essigessenz etc.) des Baukastens angeschafft habt, dann können damit unglaublich viele Variationen kreiert werden, die nur einen Bruchteil konventioneller Mittel kosten. Die meisten der ausgewählten Zutaten gibt es günstig im Drogeriemarkt und sie halten ewig, bis sie aufgebraucht sind. Kauft sie gleich in größeren Mengen und spart dabei! Im Internet kann man ganz prima Großpackungen an Zitronensäure bestellen, die man normalerweise in der Drogerie in den Mengen nicht bekommt.
Und dann gibt es noch einen letzten Grund: der Spaßfaktor
Ja, das macht mir definitiv Spaß und ich bin mir sicher, dass es euch auch so gehen wird! Das ist ein bisschen so wie in der Hexenküche: Man mixt die einzelnen Zutaten zusammen und es schäumt und knistert und am Ende kommt etwas wirklich Tolles heraus, das man auch noch benutzen kann! Das finde ich sowieso am besten – etwas herstellen, was man wirklich gebrauchen kann. Und wenn man dann ein eigenes Waschmittel produziert hat, dann kann man es sich auch noch genau so beduften, wie man es mag. Bei mir wird überall Grapefruite-Öl reingetropft, weil ich den Geruch wirklich sehr liebe. Und im Winter Zimt. Das fanden alle hier im Haus etwas seltsam, als das Spülmittel nach Weihnachten roch, aber mir hat es gefallen J.
Was denn nun? Und wo liegt der Unterschied? Die Verwirrung war am Anfang groß!
Ich fand die vielen Zutaten und ihre Bezeichnungen anfangs sehr verwirrend! Backpulver, Soda, Natron – alle waren weiß und in Pulverform. Aber wo liegt der Unterschied? Gibt es überhaupt einen oder kann man das eine Produkt einfach durch ein anderes ersetzen? Unsicher war ich mir auch immer bei den Säuren. Es dauerte relativ lang in meiner Experimentierphase, bis ich kapierte, dass Essig und Essigessenz zwei unterschiedliche Dinge sind. Und als ich das endlich ordentlich in meinen Rezepten auseinanderdividiert hatte, kam eine Freundin mit Spritessig um die Ecke – was ist das denn bitteschön?
Lieber vorsichtig sein
Ich bin ja ehrlich gesagt keine Chemikerin und manchmal hab ich mich wirklich geärgert, dass ich im Chemieunterricht nicht wirklich gut aufgepasst habe. Denn bei einigen Sachen musste ich mich echt reinfuchsen, um die Vorgänge zu verstehen. Denn einfach schreiben „So und so ist das!“ – das wollte ich ja auch nicht! Bevor ich es guten Gewissens in ein Buch schreibe, muss es schon Hand und Fuß haben und ich muss wissen, welche Reaktionen worauf basieren. Und ich musste ja verhindern, dass ihr auch mit einer meiner Mixturen, die teuren Armaturen kaputt macht. Oder der Marmor matt wird. Das ist übrigens eine der größten Gefahren bei natürlichen Reinigern: dass Naturstein von Säuren angegriffen werden. Also immer schön vorsichtig sein und genau austesten, ob die Mischung auch wirklich für eure Oberfläche geeignet ist. Am besten an einer nicht sichtbaren Stelle testen. Beim Waschbecken oder dem Waschtisch ist das beispielsweise die Unterseite, die oft in einem Unterschrank versteckt wird.
Natürlich sauber? Kennt ihr euch bei Seife aus?
Oder Seife! Ein tolles Thema, das ich mit Begeisterung ausprobiert habe als ich die typisch deutsche Kernseife durch die wunderbare Marseiller-Seife oder Aleppo-Seife getauscht habe. Noch nie davon gehört? Ich stelle euch in meinem Buch drei verschiedene Seifen vor, die Ihr verwenden könnt – je nach euren Vorlieben. Von der Reinigungswirkung sind sie fast identisch – ich konnte jedenfalls keine Unterschiede feststellen. Welche Seife ihr ausprobieren möchtet, hängt von euren Bedürfnissen (z.B. vegan) oder dem Geldbeutel ab. Ich nutze als großer Frankreichfan am liebsten die Marseiller Seife, achte jedoch darauf, dass ich eine Marke ohne Palmöl kaufe.
Savon de Marseille-Seife wird heute noch immer handwerklich hergestellt und besteht zur 72 % aus Pflanzenöl und Soda. Sie darf nur natürliche Farb- und Zusatzstoffe beinhalten und ist somit biologisch komplett abbaubar. Ähnlich wie beim deutschen Bier gibt es nämlich auch bei ihr ein Reinheitsgebot! Die echte Seife erkennt man an der Bezeichnung 72 % d´huile végétale“ – Tierfette sind tabu. Die Seife aus Marseille ist für Vegetarier und Veganer völlig problemlos und ein Haushaltsmittel, das bereits von Ludwig XIV 1688 kodifiziert wurde. Achtet beim Kauf auf die Farbe: Die weiße Seife eignet sich am besten für die Wäsche und im Haushalt, die braune/grüne Seife aus Olivenöl für die Körperpflege.
Lust auf eigene Reinigungsmittel?
Ich hoffe, ich konnte euch jetzt richtig doll Lust machen, es selbst mal zu probieren: Es ist so einfach und macht soooo viel Freude! Und wer es einmal gemacht hat, wird feststellen, dass es gar nicht so aufwändig ist, wie man es sich anfangs vorstellt! Das war übrigens anfangs meine größte Ansgt: dass es unglaublich aufwändig ist und in keiner Relation zum tatsächlichen Ergebnis steht.
So, los geht´s! Habt ihr denn schon Erfahrungen mit selbstgemachten Haushaltsreinigern und Waschmitteln gesammelt?
Und wer sein Leben ein bisschen organisieren mag, der darf hier mal schauen:
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