Wir hatten vor zwei Jahren einen Weihnachtsbaum, der war schon vor Heiligabend ein kleiner rebellischer Nudist, der alles an Nadeln von sich warf. Nicht nur in kleinen einzelnen Nadelspuren, sondern haufenweise! Ich muss euch nicht erklären, wie beknackt das ist … Aber was hab ich falsch gemacht? Oder besser, was kann ich zukünftig besser machen? Wie macht man seinen Weihnachtsbaum haltbar?
Der Kauf – Wann ist der perfekte Zeitpunkt?
Ende November oder lieber ganz zum Schluss? Tatsächlich ist es so, dass es im Grunde völlig egal ist, wann ihr den Baum kauft. Geschlagen werden die meisten Bäume nämlich Ende November und nachgeschlagen wird kaum. Solltet ihr ihn also nicht selber fällen, dann könnt ihr euren Baum dann kaufen, wann ihr möchtet!
Ist der Baum noch frisch?
Aber: Schaut euch an, ob der Baum noch frisch ist. Woran man das erkennt? Am einfachsten ist das an der Schnittstelle zu sehen. Je heller sie ist, desto frischer ist der Baum. Auch die Nadeln können einen Hinweis geben: Wenn sie glänzen, ist der Baum frisch. Und noch ein Trick, an dem ihr sehen könnt, ob der Weihnachtsbaum lange haltbar ist: Wenn Du einen Zweig in die Hand nimmst und die Nadeln dabei andrückst, sollte ein intensiv harziger Duft zurückbleiben, wenn du die Hand darüber ziehst.
Welcher Weihnachtsbaum hält am längsten?
Die Fichte ist der günstigste Weihnachtsbaum mit dunkelgrünen, leicht stechenden Nadeln. Sie verströmt einen wunderbaren Duft, ist aber am wenigsten lang haltbar!
Tannen pieksen nicht so stark, nadeln weniger schnell, sind aber teurer. Dazu gehört beispielsweise die Nobilistanne, die relativ lange hält. Ihre Harze bringen zudem einen herrlichen Duft mit in die Wohnung. Auf der Beliebtheitsskala ganz weit oben ist auch die Nordmanntanne mit ihren breiten und auch glänzenden Nadeln, die sehr haltbar sind.
Wer es weniger traditionell mag, wählt eine Kiefer, die sehr lange Nadeln hat, einen angenehmen Duft verströmt und sich lange frisch hält.
Ab damit nach Hause!
Ich habe immer die romantischen Illustrationen im Kopf, auf denen der Weihnachtsbaum auf einem Schlitten nach Hause gezogen wird. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es viele Orte in Deutschland gibt, an denen das funktioniert.
Und auch das kleine Autochen mit der Tanne auf dem Dach ist nicht wirklich real und tatsächlich auch nicht gut für euren Baum! Denn die Zugluft trocknet die Zweige und Nadeln aus. Also ab damit in den Kofferraum. Sollte das nicht passen, dann packt euren Baum so eng wie möglich ein und ladet ihn mit der Spitze nach hinten auf das Dach. So bietet er dem Fahrtwind am wenigsten Angriffsfläche.
Die Eingewöhnungsphase
Lagert euren Baum in der Zeit bis zum Aufstellen am Besten schön kühl in der Garage oder im Keller. Oder auf dem Balkon oder der Terrasse, wo er geschützt steht. Er soll sich so langsam an die veränderten Temperaturen gewöhnen im Innern des Hauses gewöhnen. Damit der Weihnachtsbaum haltbar und schön lange frisch bleibt und nicht so schnell nadelt, stellt ihn am besten in einen Eimer Wasser.
Jetzt wird es feierlich – und wie bleibt der Weihnachtsbaum haltbar?
Nun ist es endlich soweit: Der Baum darf in den Weihnachtsbaumständer. Ich hatte euch hier schon mal von meiner Suche nach dem perfekten Christbaumständer erzählt.
Wie bei einem Blumenstrauß müsst ihr nun eine ca. ein bis zwei Zentimeter dicke Scheibe vom Stamm absägen. Aber: Bitte beschädigt nicht die Rinde im unteren Bereich und schält sie dort nicht ab, damit der Baum in einen zu kleinen Baumständer passt. Die Rinde spielt nämlich die größte Rolle bei der Wasseraufnahme!
Stellt euren Christbaum nicht in unmittelbare Nähe einer Heizung, des Kamins oder eines Ofens auf, da diese den Baum ganz schnell austrocknen – genauso wie direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft.
Schaut, dass ihr den Baum leicht gießen könnt und der Wassertank des Ständers gut zugänglich ist. Denn eine große Tanne verbraucht beispielsweise in drei Tagen etwa einen Liter Wasser! Regelmäßiges Lüften und das Besprühen der Nadeln mit Wasser trägt dazu bei, dass der Weihnachtsbaum haltbar und länger frisch bleibt.
Comment (1)
A. Werling
Danke für den Tipp, dass Bäume, die später verkauft werden, meistens nicht später geschlagen werden. Ich habe bei einem Christbaumverkauf in der Steiermark das erste Mal den Baum selbst ausgesucht. Auch das Dekorieren war meine Aufgabe. Es ist ein richtiger Sport unter meinen Freunden geworden, den schönsten Baum zu haben.