Ich glaube, es gibt nichts, was in den letzten Wochen nicht schon zu Toilettenpapier gesagt und geschrieben wurde. Lustige Sprüche, witzige Memes und allerlei Kurioses zum Thema Hamstern und Toilettenpapier. Aber tatsächlich ist dieses Thema nicht ganz unwichtig. Warum? Ich erkläre es euch gleich.
Aber zuerst erzähle ich euch von meiner Supermarkt-Odyssee vor ein paar Tagen, um Klopapier zu kaufen. Denn das gab es nirgends (was jetzt keine besondere Neuigkeit für euch sein dürfte). Aber wir brauchten dringend welches. Nicht nur für uns, sondern auch für Frieda, die frisch bei uns eingezogen, noch nicht erkannt hatte, dass das Geschäft AUSSERHALB der Wohnung viel schöner ist als innen. Hundehäufchen möchte man einfach mit Toilettenpapier einsammeln und in der Toilette wegspülen. Punkt.
Zwischendurch hatten wir wirklich nichts mehr zuhause und ich dachte über Alternativen nach. Für uns fasste ich unseren Taschentüchervorrat ins Auge, für Frieda Küchenpapier. Klar war mir dabei schon, dass letzteres im Hausmüll landen musste. Örgs. Da wir keinen Windeleimer mehr besitzen, fand ich die Idee semi toll und ich sah mich schon andauernd mit Küchentücherpäckchen (man möchte ja nicht jedes Mal eine Plastiktüte verwenden) durchs Treppenhaus stapfen. Wer hätte gedacht, dass dieses 0815-Produkt mal so in den Fokus rücken würde.
Feuchtes Toilettenpapier als Toilettenpapier Alternative?
Sophie hatte die Idee, feuchtes Toilettenpapier zu kaufen und ich dachte zusätzlich über die Nutzung des Bidets nach. Ich fand ihren Einfall als Toilettenpapier Alternative nicht abwegig, viele andere Kunden wohl auch – denn auch feuchtes Toilettenpapier war ausverkauft.
Tatsächlich war nur eine unserer Ideen wirklich gut, alle anderen eher ein Desaster. Taschentücher, Küchenpapier und feuchtes Toilettenpapier muss nach Gebrauch nicht in die Toilette, sondern in den Restmüll geworfen werden. Das kennt man ja aus südlichen Ländern, wie Griechenland, aber wir schmeißen einfach alles munter ins Klo. Warum das so schlimm ist?
Jetzt wirds eklig
Feuchttücher, Tücher fürs Gesicht, Taschentücher und Papiertücher bilden zusammen mit Fett in der Kanalisation sogenannte “Fettberge”. Im Herbst 2017 wurde in London ein solcher Fettberg in der Kanalisation entdeckt: Er war 250 Meter lang und 130 Tonnen schwer. Woher das Fett stammt? Vom Kochen, wenn es danach in die Kanalisation gespült wird. Anders eklig, aber nicht weniger: Feuchttücher und andere Papiere verstopfen unsere Rohre und Kanäle und verfangen sich in den Abwasserpumpen. Viele Papiere und Tücher sind aus extra reißfesten Material und lösen sich auch nach langer Zeit im Wasser nicht auf. Daraus bilden sich ganz zähe und sehr große Papierwürste, die die Pumpen belasten und diese letztendlich zum Stillstand bringen. Und somit die Arbeit der Kläranlage zum Stillstand bringen. Nicht gut. Denn dann ist die Kacke im wahrsten Sinne des Wortes am Dampfen!
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) hat da ganz deutliche Worte: In die Toilette gehören menschliche Ausscheidungen und Toilettenpapier – und sonst nichts!
Eine Toilettenpapier Alternative wäre tatsächlich das Bidet gewesen – in vielen Ländern reinigt man sich mit Wasser und die Handdusche, die euch hier schon mal empfohlen habe. Ihr könnt sie hier direkt bestellen.* Und natürlich: der gute alte Waschlappen – eine ganz simple und praktische Variante. Den müsst ihr aber regelmäßig heiß waschen!
Worauf der Hamster (und der Rest der Umwelt) auch nicht steht
Alle hassen mich in der Familie, weil ich jeden schimpfe, der es benutzt: WC-Steine oder Duftsteine. Pfui, pfui, pfui! Es gibt sie ja in allen erdenklichen Duftkombinationen und sie versprechen uns, dass sie unsere Toilette ganz ohne unser Zutun säubern und dabei noch einen frischen Duft verbreiten. Leider ist das nicht der Fall, denn putzen muss man sein Klo immer noch. Zudem enthalten sie ein ganzes Arsenal an Chemikalien, die mit jeder Toilettenspülung ins Abwasser gelangen. Viele der Substanzen sind umweltschädlich, das stark riechende Paradichlorbenzol gilt sogar als Abfallprodukt chemischer Stoffe. Wegen der giftigen Inhaltsstoffe sollte man unbedingt von der Benutzung absehen, wenn Kinder im Haushalt sind! Also tut mir, den Hamstern und der Umwelt den Gefallen und lasst sie einfach im Drogerieregal stehen. Wer eine umweltfreundliche Variante sucht, der kann sie übrigens auch selber machen – in meinem Buch findet ihr das Rezept dazu:
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