Ihr habt es vielleicht schon bemerkt: In den letzten Tagen ist das Schlafzimmer in den Fokus gerückt. Ich bin eine gute Schläferin – Licht aus, Kopf auf Kissen, Schlaf. Ich weiß, dass das ein wirklicher Luxus ist und viele nicht so viel Glück damit haben. Aber in den letzten Monaten und vielleicht sogar Jahren hat sich eingeschlichen, dass ich zwar wunderbar einschlafe, aber ziemlich kaputt aufwache.
Und so habe ich mich ziemlich intensiv mit dem Thema „gut schlafen“ auseinandergesetzt, an denen ich euch sehr gerne teilhaben lassen möchte. Denn guter Schlaf bedeutet mehr Energie, mehr Wohlbefinden und tatsächlich soll man auch länger leben. Wenn das mal keine Gründe sind!
Was ist im Sommer anders?
Im Sommer finde ich es besonders schwer, auf guten Schlaf zu achten, da man ja irgendwie immer die langen Abende nutzen möchte, noch ein Weinchen auf der Terrasse trinkt und auch ansonsten nicht besonders viel an dieses Thema denkt – im Gegensatz zur kalten Jahreszeit, wo man sich gerne einmummelt.
In unserem Schlafzimmer ist im Sommer der Rollo schon mal immer halb unten, um es schattiger zu haben und die Wärme nach Draußen zu verbannen.
Uns sobald es etwas wärmer wird, wechseln wir unsere Bettdecken – wir haben eine kuschelig warme für den Winter und eine sehr leichte für den Sommer. Das ist dann immer auch die Gelegenheit, die Decken zu waschen.
Wie wäscht man Bettdecken richtig?
Als erstes: Der Blick auf die Waschanleitung.
Bei Synthetikfasern einfach rein in die Waschmaschine. Solche Decken sind praktisch, da sie sehr unkompliziert zu reinigen sind. Aber sie haben den großen Nachteil, dass sie nicht wirklich wärmeregulierend sind und keine Feuchtigkeit aufnehmen. Besser sind da Bettdecken aus Naturmaterialien wie Daunen.
Das richtige Waschmittel
Daunen sind Naturprodukte, die besondere Pflege brauchen. Das Waschen in der Waschmaschine ist für Daunen reiner Stress – Waschmittel und Weichspüler enthalten nämlich Stoffe, die der Struktur der Daune schaden und sie verkleben können. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, besorgt sich spezielle Waschmittel, die dafür geeignet sind.
So ganz oldschool: Die Kunst des Lüftens
Schüttelt eure Kissen und Decken regelmäßig auf! Das mag jetzt altmodisch klingen, aber das Ziel des Aufschüttelns ist, die Daunen zu verteilen, um so eine größere Oberfläche zu schaffen, damit die gespeicherte Feuchtigkeit besser entweichen kann. Und dann raus an die frische Luft. Immer schön drauf achten, dass die Decke nicht im Regen hängt (eh klar), aber auch nicht in der prallen Sonne liegt. Die Sonne kann sie nämlich auf bis zu 70° C erhitzen! Das entzieht den Daunen und Federn ihre natürliche Feuchtigkeit, was die Elastizität senkt und sie brüchig macht.
Und nun kommen wir zum Fitness-Level der Frühlingsaktion im Schlafzimmer
Das Drehen der Matratze
Warum sollte man seine Matratze drehen? Gute Frage, denn Spaß macht die Wuchterei keine. Aber man verliert pro Woche rund 3 Liter Feuchtigkeit im Schlaf, die von der Matratze aufgenommen wird. Schimmel kann im schlimmsten Fall entstehen oder aber die allseits bekannte Schlafmulden. Gerade im Schulter- und im Beckenbereich entstehen in der Matratze besonders schnell sogenannte Liegekuhlen. Dass das zu Rücken- und Kopfschmerzen führen kann, muss ich auch nicht erklären, oder? Dreht man die Matratze, hat man das Gefühl, auf einer „neuen“ Matratze zu liegen.
Experten empfehlen eine Wendehäufigkeit von 3 bis 4 Mal im Jahr und orientiert sich an der Qualität der Matratze. Sehr hochwertige Matratzen kommen mit mindestens 2, besser mit 3 Wendungen pro Jahr aus. Weniger wertige Modelle besser 4 Mal pro Jahr in eine neue Position bringen, da sie sich schneller abnutzen.
Nicht vergessen: die Matratze nicht nur von der Ober- auf die Unterseite, sondern auch vom Kopf- auf das Fußende zu drehen. Aber Achtung: Bei Zonenmatratzen sollte man auf das Drehen vom Kopf- zum Fußende verzichten, wenn die Zonen nicht symmetrisch angeordnet sind.
Ein guter Trick zum Auffrischen der Matratze: Backpulver mit einem ätherischen Öl mischen und auf die matratze streuen. Einwirken lassen und wieder absaugen. Das reinigt, desinfiziert und sorgt für einen frischen Duft!
Und auch eine Matratze sollte täglich gelüftet werden. Alle Kissen und Decken von der Matratze entfernen und das Fenster öffnen. Aber da hängt ja sowieso die Bettwäsche zum Lüften schon raus :-). Nicht vergessen: Auch der Bezug sollte regelmäßig gewaschen werden – Allergiker sollten ihren Matratzenbezug alle 3 Monate waschen, um die Absonderungen von Milben zu entfernen, ansonsten reicht ein Mal im Jahr.
Neue Bettwäsche? Wenn nicht jetzt, wann dann?!
Wann ist die perfekte Zeit für neue Bettwäsche, wenn nicht jetzt?! Im Frühling wechsle ich so gerne meine Bettwäsche, dass ich mir jedes Jahr eine neue Ausrede einfallen lassen muss. Ähm ja, hüstel. Jeder liebt es, am Ende eines langen Tages in ein frisch gemachtes Bett zu kriechen. Das saubere, frische Bettgefühl ist ein wenig Luxus. Und dieses Jahr habe ich uns Bettwäsche aus gewaschenem Leinen gegönnt. Das ist wohl auch gerade sehr im Trend, aber ich kann euch etwas verraten: Es ist herrlich!
Leinen ist ein absolutes Naturprodukt und nimmt bis zu 35 Prozent Luftfeuchtigkeit auf und gibt diese innerhalb kürzester Zeit wieder ab. Kein Material ist in der Lage so schnell Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben und sorgt so für ein optimales Schlafklima, was zu jeder Jahreszeit, vor allem aber im Sommer super ist! Zusätzlich hat Leinen einen ganz leichten Massageeffekt.
Gewaschenes Leinen ist sehr weich und lockerer als ungewaschenes. Dabei bekommt die Bettwäsche einen tollen Vintage-Style mit ein wenig verblichenen Farben. Bei vorgewaschenem Leinen werden die langen Leinenfasern geknickt, was dazu führt, dass Gewebe mit jedem Waschgang etwas weicher wird, es bekommt eine lebendigere Oberfläche und wirkt voluminöser. Mag man es ordentlicher, dann kann man die Wäsche jedoch auch bügeln und sie erhält dann die glatte Oberfläche zurück.
Jetzt ist das Bett perfekt und wir schauen mal noch schnell, was sonst noch im Schlafzimmer gemacht werden muss:
Nachtschränkchen und Tische aufräumen
Entferne alles von deinem Nachttisch, staube es ab, säubere es und lege alles Wichtige zurück. Der Rest kommt weg! Schau, ob du wirklich 23 Zeitschriften neben dem Bett benötigst und miste aus!
Staubsaugen
Zum Schluss wird so richtig, richtig gründlich staubgesaugt, denn Staub findet immer seinen Weg unter das Bett, die Sockelleisten und in alle Ecken. Vergiss nie, dass das Schlafzimmer der staubigste Raum in der Wohnung ist! Verschiebe alle Möbel und sauge darunter. Mit der Fugendüse Jalousien und Polster absaugen. Und wer Perfektionist ist, saugt den gesamten Raum vertikal und dann horizontal ab – das ist die wirklich perfekte Methode um alle Staubkörnchen zu erwischen.
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Und jetzt noch mal alle ToDos zusammengefasst:
- Matratze wenden
- Matratze auffrischen
- Bettdecke & Kissen waschen
- frische Bettwäsche aufziehen
- Nachttischchen aufräumen
- staubsaugen
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Meine Frühjahrsputz-Liste für das Schlafzimmer findet ihr übrigens hier und den passenden Podcast hier. Und wer auch noch besonders gute Luft haben möchte, der sollte sich unbedingt mal den Zirbenlüfter ansehen!
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Comments (2)
Nadine | Entspannte Ordnung
Liebe Sabine, danke für die wertvollen Tipps! Die Leinenbettwäsche hört sich super an - die setze ich auf meine Wunschliste :) Ganz liebe Grüße Nadine
Sabine
Ich muss gestehen, dass ich die Leinenwäsche wirklich sehr liebe - sie ist ein bisschen rau, aber trotzdem kuschelig! LG von Sabine