Ostern steht vor der Tür – und damit auch jede Menge Familienfeste, Einladungen und schöne gemeinsame Essen. Da soll natürlich alles perfekt sein und wunderschön aussehen. Die Osterdekoration ist schnell ausgesucht, aber wie deckt man eigentlich einen Tisch richtig ein? Messer und Gabel neben den Teller und oben das Glas – und dann? Wohin die Serviette? Auf den Teller? Daneben?
Ich habe ein bisschen gesammelt, um euch die wichtigsten Tipps dazu zu geben:
Der Start vom Tisch eindecken: Das Tischtuch
Wer es ganz klassisch mag, der nimmt ein weißes Tischtuch. Darauf sieht man zwar jeden Fleck, aber es sieht immer edel aus! Ich muss wohl nicht erwähnen, dass das Tuch gebügelt sein sollte ;-). Bei festlichen Gelegenheiten wird meistens das Silberbesteck und das „gute Porzellan“ herausgeholt – dem entsprechend sollte auch das Tischtuch gewählt werden: zum Beispiel aus Leinen, Halbleinen oder Damast. Ist der Tisch rund, dann sollten die Tischtuchecken genau vor den Tischbeinen herunter hängen. Da man das Tischtuch gefaltet aufbewahrt, hat es meistens Brüche/Falten. Diese Längsbrüche sollten nun alle in der gleichen Richtung verlaufen und nicht schief liegen. Sollte man wie in der Gastronomie oben drauf Deckservietten, Decktücher oder Napperons benutzen, dann sollten sie diagonal aufliegen. Bei uns wurden früher zusätzlich noch Moltons unter die eigentliche Tischdecke gelegt – das sind Tischunterlagen aus aufgerauter Baumwolle, die den Tisch schützen und außerdem verhindern, dass das Tischtuch verrutscht.
Nun heißt es rechnen: Wie viele Gäste kommen? Wie viele passen an den Tisch? Ganz wichtig ist nämlich, dass jeder Gast ausreichend Platz hat. Das heißt, dass sowohl der Abstand nach hinten als auch der zum Sitznachbarn nicht zu klein sein sollte. In Zahlen heißt das: pro Platz werden 60 bis 80 Zentimeter benötigt werden, um bequem essen zu können. Nach hinten muss so viel Platz sein, dass die Bewegungsfreiheit beim Aufstehen nicht eingeschränkt ist und andere zwischen Stühlen und Wand vorgehen können (nicht nur „vorbeidrücken, da man ja auch mit Tellern oder Tablett vorbei möchte)
Der Mittelpunkt: Der Platzteller
Mittelpunkt des Gedecks ist oft ein Platzteller, der die Tischdecke vor Verunreinigungen bewahrt und auf dem die Teller für jeden Gang platziert werden. Vorspeisen- oder Suppenteller stehen dabei auf dem Teller für den Hauptgang.
Der Platzteller ist jedoch kein Muss, da er ausschließlich als Platzhalterdient, von dem keinesfalls gegessen wird. Der Platzteller bleibt bis zum Schluss des Essens. Früher platzierte man zwischen Platzteller und Teller ein sogenanntes „Klapperdeckchen“, das aber heute etwas aus der Mode geraten ist.
Das Besteck
Neben dem Teller liegt das erforderlich Besteck Es ist ganz einfach: Das Besteck, das mit der rechten Hand benutzt werden, liegen rechts vom Teller, die für die linke Hand links. Für jeden Gang des Menüs gibt es eigenes Besteck – die zuerst benötigten Bestecke liegen jeweils ganz außen Falls man kein spezielles Fischbesteck besitzen sollte, so rät der Knigge, stattdessen zwei Gabeln aufzulegen. Sollte man wirklich viele Gänge haben, so ist es durchaus möglich, das Besteck mit dem jeweiligen Gang zu servieren, um den Tisch nicht allzu sehr zu überfüllen.
Gabel und Löffel für das Dessert werden oft oberhalb des Tellers platziert, wobei der Löffelgriff nach rechts und der Gabelgriff nach links zeigen soll. Ist der Nachtisch nicht flüssig, wird nur die Gabel eingedeckt. Ganz außen neben der linken Besteckreihe steht ein kleiner Brotteller und ein kleines Messer.
Hier noch mal ein Überblick:
- Ganz rechts liegt der Suppenlöffel
- Die Gabeln liegen immer links
- direkt neben den Tellern Messer für den Hauptgang (Klinge immer nach innen), daneben das Vorspeisenmesser (oft Fischmesser)
- Links die Gabel für den Hauptgang
- und die Vorspeisengabel (oft die Fischgabel)
- Über den Tellern wird das Dessertbesteck gelegt
- Das Brotmesser liegt am inneren Tellerrand des Brottellers mit der Klinge nach außen
- Die Messer werden nach unten ausgerichtet, Gabeln und Löffel können nach oben versetzt werden. Die unteren Enden der Zinken der Vorspeisengabel liegen auf einer Höhe mit den oberen Enden der Hauptgangsgabel
- Der Abstand der Besteckteile beträgt zum Tischrand ca. eine Daumenbreite
Hier noch mal eine Übersicht für euch – das Bild enthält Besteckteile, die man nicht immer alle eindeckt – wenn es keinen Fisch gibt braucht man weder eine Seafood-Gabel noch ein Fischmesser.
Aber wer hat, der hat 😉 Das Bildchen ist jetzt im Detail nicht so korrekt, wie jetzt beispielsweise im Restaurant – die Ausrichtung des Bestecks ist noch nicht optimiert …
Die Gläser
Oberhalb der Messer werden die Gläser aufgestellt. Damit beginnt man wieder rechts und in der Reihenfolge der Benutzung. Ganz rechts steht das Wasserglas, links ein Glas für Weißwein, dann ein Glas für Rotwein und gegebenenfalls für das Dessert (Sekt/Champagner, ein süßer Wein, Dessertwein usw.)
Jetzt wird es noch einmal ganz genau für alle, die es wirklich perfekt haben möchten: Das größte Glas (meistens das Rotweinglas) wird vertikal über dem Hauptgangsmesser und horizontal zum Dessertbesteck eingesetzt. Das Wasserglas wird im 45°-Winkel rechts unterhalb des Rotweinglases gestellt und das Weißweinglas wird ebenfalls im 45°-Winkel rechts unterhalb des Rotweinglases platziert.
Die Servietten und der Rest
Hach, ich mag Servietten und ich habe auch ganz wunderbare alte aus Leinen. Diese müssen natürlich gestärkt werden, damit sie einen schönen Stand bekommen. Sie werden auf den Teller gestellt oder gelegt. Steht der erste Gang schon bereit, werden Sie neben die linke Besteckreihe oder auf den Brotteller gelegt. Der Kreativität sind beim Falten keine Grenzen gesetzt! Aber : Oft werden wilde Faltkreationen nicht wirklich geschätzt, da es nahelegt, dass man den Zauber veranstaltet um zu verbergen, dass der Stoff nicht super sauber ist ;-).
Kerzen, Salzstreuer und Menagen in der Mitte des Tisches stellen, ebenso die Blumendekoration. Beachtet aber, dass sie nicht zu hoch ist, denn sonst sieht man seinen Gegenüber nicht mehr …
Was nicht auf den Tisch kommt:
- Aschenbecher und Pfeffermühlen bleiben bitte fern vom Tisch!
Bei Brunch und Co muss es natürlich nicht ganz so förmlich zugehen 😉
Comments (3)
Tigerbabe
Grandios. Danke für die Tipps
io
Das oben ist ja Tertia! :-)
Sabine
Ha, ich hatte mir das schon fast gedacht! ich liebe dieses Bild! Meine Süße ist jetzt ja leider aus dem Alter raus!