Das Kinderzimmer ist ein Reich der Fantasie, Kreativität und des unermüdlichen Spiels. Doch mit all dem Spaß kommt auch eine unweigerliche Begleiterscheinung: Schmutz. Egal wie oft man staubsaugt oder wischt, kleine Bausteine, Figuren und Plastikteile scheinen Staub, Krümel und klebrige Fingerabdrücke magisch anzuziehen. Sie landen auf dem Boden, werden durch die Wohnung geschleppt, fallen unter Möbel und werden von kleinen Händen immer wieder in den Mund genommen. Die Folge: Lego und Co. werden mit der Zeit “kniestig” – sie verlieren ihren Glanz, fühlen sich klebrig an und sehen einfach nicht mehr frisch aus. Viele Eltern kennen das Dilemma: Wie reinigt man diese unzähligen kleinen Teile effektiv, ohne Stunden mit Schrubben zu verbringen oder gar jedes Teil einzeln abzuwischen? Die gute Nachricht ist: Es gibt eine erstaunlich einfache und effiziente Lösung, die viele überraschen wird – deine Waschmaschine!
Das Problem mit dem Schmutz: Mehr als nur ein ästhetisches Thema
Man könnte denken, ein bisschen Staub auf den Spielsachen sei kein Problem. Doch der Schmutz, der sich auf Bausteinen, Spielfiguren und anderem Plastikspielzeug ansammelt, ist oft mehr als nur harmlose Ästhetik. Er besteht aus einer Mischung aus Hausstaub, Hautschüppchen, Tierhaaren (falls vorhanden), Lebensmittelresten, Speichel und natürlich den Bakterien, die von kleinen Händen und Mündern übertragen werden. Gerade bei Kleinkindern, die alles erkunden, indem sie es in den Mund nehmen, kann dies eine Hygienefalle darstellen. Auch für Allergiker kann angesammelter Staub auf Spielzeug problematisch sein. Abgesehen vom Hygieneaspekt verlieren schmutzige Spielsachen auch ihren Reiz. Ein glänzendes, farbenfrohes Bausteinset lädt viel mehr zum Spielen ein als ein stumpfes, staubiges Exemplar. Die regelmäßige Reinigung ist also nicht nur eine Frage der Sauberkeit, sondern auch der Gesundheit und der Spielfreude.
Die überraschende Lösung: Die Waschmaschine als Putzfee
Die Vorstellung, Spielzeug in die Waschmaschine zu stecken, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Doch für bestimmte Arten von Spielzeug ist sie eine absolute Offenbarung und spart unendlich viel Zeit und Mühe im Vergleich zur Handwäsche. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Vorbereitung und der Wahl des passenden Waschprogramms. Es ist eine Methode, die die Effizienz der Maschine nutzt, um selbst in den kleinsten Ritzen und Vertiefungen der Spielsachen Sauberkeit zu gewährleisten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So wird Spielzeug in der Waschmaschine blitzsauber
1. Vorbereitung ist alles: Der sichere Transport in die Trommel
Alles in einen gut verschließbaren Beutel packen (Kissenbezug mit Reißverschluss funktioniert auch). Dieser Schritt ist absolut entscheidend, um sowohl das Spielzeug als auch deine Waschmaschine zu schützen. Kleine Teile könnten sonst durch die Löcher der Trommel in das Innere der Maschine gelangen und dort Schaden anrichten. Ein stabiler Wäschebeutel mit Reißverschluss, wie man ihn für Feinwäsche benutzt, ist ideal. Alternativ funktioniert ein alter Kissenbezug mit einem stabilen Reißverschluss ebenfalls hervorragend. Achte darauf, den Reißverschluss vollständig zu schließen, damit nichts herausfällt. Stopfe den Beutel nicht zu voll – die Spielsachen sollten noch genügend Platz haben, sich in der Trommel zu bewegen und gut durchgespült zu werden. Du kannst auch mehrere kleinere Beutel verwenden, wenn du eine sehr große Menge an Spielzeug hast. Dies verteilt das Gewicht und sorgt für eine effektivere Reinigung.
2. Der Waschgang: Schonend und hygienisch rein
Schongang rein, niedrige Temperatur wählen, ein Schuss Waschpulver – und alles ist blitzsauber! Die Wahl des richtigen Waschprogramms ist hier der Schlüssel, um das Spielzeug nicht zu beschädigen. Ein “Schonprogramm”, “Feinwäsche”, “Handwäsche” oder “Wolle”-Programm ist ideal, da diese Programme mit weniger mechanischer Bewegung und einer niedrigeren Schleuderdrehzahl arbeiten. Wähle eine niedrige Temperatur, am besten Kaltwäsche (20°C) oder maximal 30°C. Höhere Temperaturen können dazu führen, dass Plastikteile sich verformen, schmelzen oder Farben ausbleichen. Verwende ein mildes Flüssigwaschmittel, da Pulverwaschmittel Rückstände hinterlassen können. Ein kleiner Schuss genügt – zu viel Waschmittel kann zu übermäßiger Schaumbildung führen. Du kannst auch einen Spritzer Hygienespüler hinzufügen, wenn du eine desinfizierende Wirkung wünschst, aber achte darauf, dass dieser für die Materialien geeignet ist. Die Schleuderdrehzahl sollte so niedrig wie möglich sein (z.B. 400 U/Min oder weniger), um die Belastung für das Spielzeug und die Maschine zu minimieren und Knitterbildung bei weicheren Materialien zu vermeiden.
3. Nach dem Waschen: Trocknen und Kontrollieren
Nach dem Waschgang nimm die Beutel sofort aus der Maschine. Schüttle die Spielsachen gut aus und breite sie auf einem sauberen Handtuch oder einem Wäscheständer aus. Lasse sie an der Luft vollständig trocknen. Platziere sie an einem gut belüfteten Ort, aber vermeide direkte Sonneneinstrahlung, da dies Farben ausbleichen oder Plastik verformen könnte. Es ist absolut wichtig, die Spielsachen nicht in den Trockner zu geben! Die Hitze des Trockners kann Plastikteile unwiderruflich verformen oder schmelzen lassen. Bei hohlen Spielzeugteilen oder solchen mit kleinen Öffnungen, wie zum Beispiel einigen Badeenten, musst du besonders darauf achten, dass kein Wasser im Inneren eingeschlossen bleibt. Schüttle sie kräftig oder klopfe sie vorsichtig aus, um jegliche Feuchtigkeit zu entfernen. Verbleibendes Wasser kann sonst zu Schimmelbildung führen. Erst wenn alles restlos trocken ist, können die Spielsachen wieder im Kinderzimmer landen.
Welches Spielzeug darf in die Waschmaschine?
Nicht jedes Spielzeug ist für eine Maschinenwäsche geeignet. Hier eine kleine Übersicht, welche Spielsachen du bedenkenlos in die Trommel geben kannst und bei welchen Vorsicht geboten ist:
Geeignet für die Waschmaschine:
- Lego und Duplo-Steine: Der Klassiker! Sie sind robust, aus unempfindlichem Plastik und werden wunderbar sauber.
- Playmobil-Figuren und -Teile: Kleine Figuren und Zubehörteile (ohne Stoff oder Elektronik) können ebenfalls in den Beutel. Achte darauf, dass keine Aufkleber abgelöst werden könnten.
- Kleine Plastikfiguren und -blöcke: Alle soliden Plastikspielzeuge ohne Elektronik, Batterien, Aufkleber oder lose Metallteile.
- Badespielzeug (ohne Quietschfunktion/Loch): Plastiktiere, die keine Löcher haben, durch die Wasser eindringen und nicht wieder herausfließen kann (Schimmelgefahr!).
- Plastik-Essgeschirr und -Lebensmittel für Spielküchen: Diese werden oft sehr klebrig und profitieren von einer Maschinenwäsche.
Vorsicht geboten / Nicht geeignet:
- Spielzeug mit Elektronik oder Batterien: Absolut tabu! Das Wasser zerstört die Elektronik und kann gefährliche Kurzschlüsse verursachen.
- Spielzeug mit Aufklebern oder Decals: Aufkleber können sich lösen oder beschädigt werden. Im Zweifelsfall vorher testen oder von Hand reinigen.
- Holzspielzeug: Holz quillt bei Wasserkontakt auf, verzieht sich und kann splittern. Nur feucht abwischen.
- Stofftiere und Plüschtiere: Diese gehören in der Regel in ein spezielles Stofftier-Waschprogramm oder müssen per Hand gewaschen werden, da sie eine andere Pflege benötigen als Plastik. Auch hier kann ein Wäschebeutel sinnvoll sein.
- Spielzeug mit Metallteilen (Schrauben, Achsen): Metall kann rosten und unschöne Flecken auf anderen Spielsachen oder in der Maschine hinterlassen.
- Spezielle Bade-Quietschtiere mit Loch: Durch das Loch dringt Wasser ein, das im Inneren nicht vollständig trocknet und zu Schimmel führen kann.
- Spielzeug aus Naturmaterialien wie Filz, Wolle oder Pappe: Diese vertragen keine Maschinenwäsche.
Comments (1)
Brauseherzmama
Das habe ich auch schon mit dem fast dreißig Jahre alten Duplo von uns früher gemacht, klappte super. Nur die großen Duploplatten passen auch nicht mal in die Spülmaschine und mit der Hand bekomme ich sie nicht so schön sauber. Muss wohl doch noch mal länger schrubben.
LG