von Carlotta Ritsert
WG-Leben ist einiges – vor allem Gemeinschaft und Zusammenhalt. Im besten Fall habt ihr Mitbewohner, die für euch wie eine kleine Familie sind. Man teilt so einiges: Nicht nur den gemeinsamen Wohnraum, sondern auch Teile des Alltags und viele Momente zusammen. Jede Konstellation des Zusammenlebens ist anders, da jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise tickt und so hat auch jeder andere Ansichten über Ordnung und das Putzen und ganz besonders über die Motivation dann tatsächlich mal einen Staubwedel in die Hand zu nehmen oder den Staubsauger anzuschmeißen.
Nach dem Essen abspülen? Für manche ein Must-Do, für manche zu anstrengend. Oder Haare im Auffangsieb der Dusche, die Geschirrhandtücher und der Duschvorleger, die mal wieder in die Waschmaschine könnten und so weiter und so fort. (Never ending story wie ihr seht)
Ordnung in der WG
Aber wenn es ums Aufräumen oder Putzen geht ist jeder ganz schnell in seinem Zimmer verschwunden. Gerade im WG-Leben hat man so viele Aufgaben, die erledigt werden müssen. Fühlt sich niemand dafür verantwortlich, macht es auch niemand – so einfach ist das. Das kann dann aber ganz schnell zu einer versifften Bude führen, und ganz ehrlich: niemand will sich drei Stunden ans Putzen machen, wenn sich die Eltern ankündigen, oder?
Daher ist es unglaublich wichtig, dass ihr euch Maßnahmen überlegt, wie jeder seinen Anteil leisten kann.
Denn in einem sauberen und aufgeräumten Zuhause lässt es sich nicht nur angenehmer leben, vor allem muss man kein Bauchweh haben (und eine riesen Putz-Aktion starten), wenn sich Besuch ankündigt.
Eine gewisse Grundordnung ist hier also sehr von Vorteil – alles schön und gut, aber wie gehe ich das an?
Schritt 1: Kommunikation!
- Dich stört etwas? Dann sprich es an! Denn nichts ist unharmonischer als unausgesprochene Themen, die aber im Raum stehen. Das lädt sich so lange auf, bis die Bombe irgendwann explodiert und es in einer unschönen Auseinandersetzung endet.
Schritt 2: Termin
- Macht einen Termin aus, an dem alle können.
- macht es euch gemütlich –zum Beispiel mit einem Tee oder einem leckeren Gläschen Wein
Schritt 3: Diskussion
- Sprecht darüber, was euch stört
- schlage Maßnahmen vor, wie ihr diese Unbefindlichkeiten beseitigen könnt
- Ganz wichtig: achtet darauf, dass jeder zu Wort kommt und seine Meinung zu den Vorschlägen äußern kann
Schritt 4: Planen, Planen, Planen
- Beispiel: Erstellt einen Putzplan in den ihr alle Aufgaben eintragt, die wöchentlich erledigt müssen und teilt die Aufgaben gerecht auf.
- Hier könnt ihr variieren: Entweder ihr rotiert jede Woche, oder wenn einer von euch zum Beispiel ein unglaublich großer Fan vom Badputzen ist und die andere Küche putzen bevorzugt, legt ihr Aufgaben auf eine Person fest
Schritt 5: Due-Date für die Ordnung in der WG
- Macht am besten einen Zeitraum in der Woche fest, bzw. ein Due-Date, an dem die Aufgaben erledigt sein müssen
- Es macht zum Beispiel keinen Sinn, wenn Mitbewohner A am Sonntag das Bad putzt und Mitbewohner B das gleiche einen Tag später am Montag der Folgewoche 😉
- Falls jemand von euch Probleme mit dem Einhalten von Terminen hat, könnt ihr euch Maßnahmen überlegen was passiert, wenn dieses Datum nicht eingehalten wird, denn nichts ist nerviger als jemanden wöchentlich an seine Aufgaben zu erinnern!
- Als Idee: Als „Strafe“ muss man bei versäumtem
Putzen für die anderen Kochen oder einen Kuchen backen, alternativ kann man
auch pro Tag, der ungeputzt ins Lande zieht, 1€ in die WG-Kasse einbezahlen
das gesammelte Geld kann dann für eine gemeinsame Aktivität genutzt werden
Schritt 6: Visualisieren
- Ganz wichtig: Macht den Plan für die Ordnung in der WG nicht nur mündlich fest, sondern haltet das ganze fest!!
- Sonst kann es zu unschönen Meinungsverschiedenheiten kommen
- Am besten erstellt ihr eine Tabelle (wer sich verkünsteln will per Hand, oder für die Digital Natives auf dem Computer mit einer Tabelle)
- Hier muss sich dann auch jeder abhaken, der seine Aufgabe erledigt hat, um den Überblick zu wahren
Schritt 7: Ausnahmen
- Ausnahmen könnt ihr entweder im Voraus absprechen oder spontan entscheiden
- Wenn z. B. jemand in den Urlaub oder in die Heimat fährt: macht aus ob ihr euch dann das Putzen zwischen den andern daheim geblieben Mitbewohnern aufteilt, oder ob ihr das Putzen auf Anfang der nächsten Woche verlegt, oder ob jemand anderes für euch putzt
- Ganz wichtig ist die Kommunikation dabei! Sagt wenn ihr es nicht schafft, dann kann man besser nachvollziehen und planen
Tipp für mehr Ordnung in der WG:
Aufgaben wie Kompost/ Bio-Müll rausbringen sollte je nach Konsum vielleicht mehr als 1x die Woche passieren 😉 hier könnt ihr pro Woche ein Müll-Team beauftragen, dass sich darum kümmert und ein offenes Auge für den Müll in der jeweiligen Woche hat
Und natürlich hilft es ungemein, wenn ihr hinter euch herräumt. Ein Beispiel für einen Putzplan findet ihr hier:
Viel Spaß beim Planen und Putzen!
Und wer noch genaue Anregungen benötigt, was er wie putzen soll, der findet hier die passenden Checklisten.